Das „Ministerium für Staatssicherheit“ ist längst Geschichte, doch immer wieder gibt es bedrückende Beispiele, wie der Geheimdienst vorgegangen ist, um unliebsame Sportler „auszuschalten“. Die „Akte Uwe Bardick“ ist ein besonders spektakulärer Fall. Weil der Torhüter im Verdacht stand, das Europacup-Spiel in Bilbao zur „Republikflucht“ aus der ehemaligen DDR nützen zu wollen, spritzte Mannschaftsarzt Hans-Werner Wallstab ein entzündungsförderndes Mittel. Damit war die Hoffnung auf einen Stammplatz in einer Oberliga-Mannschaft zerstört. Später musste Bardick zur Nationalen Volksarmee nach Drögeheide. Von dort wechselte er im Sommer 1989 zur BSG Wismut Gera und wurde sofort Stammtorhüter. Doch als der Eisernen Vorhang löchrig wurde, nutze Bardick die Chance zur Flucht. Zu groß war die Angst, dass sich dieser Vorhang wieder schließen könnte. Im Podcast berichtet der ehemalige Oberliga-Spieler über den Schock, als er seine STASI-Akte öffnete und die Ängste, die den Fußballer noch heute begleiten.
SV Elstertal Silbitz/Crossen – BSG Wismut Gera 1:7 (1:1)
In einem kurzfristig vereinbarten Testspiel gewinnt der Verbandsligist BSG Wismut Gera nach 86 Spielminuten mit 7:1 beim Kreisoberligisten SV Elstertal Silbitz/Crossen. Noch zur Halbzeit stand auf der Anzeigetafel im Elstertal ein 1:1. Der ehemalige BSG-Keeper und Assistenztrainer Alexander Just hatte als Feldspieler mit einem eindrucksvollen 20-Meter-Schuss den zwischenzeitliche Ausgleich für die SV Elstertal erzielt. „Mann … Weiterlesen
#88 | Reibung erzeugt Wärme
Die BSG Wismut Gera wird am ersten September-Wochenende in die neuen Saison 2020/21 starten. Bisher sind zwar weder der Spielort noch der sportliche Gegner bekannt, auch ist die Frage nach der Teilnahme von Zuschauern noch nicht beantwortet. Doch unabhängig davon bereitet sich das Team um Kapitän Florian Schubert auf die neue Saison vor und hat den Oberliga-Aufstieg zum Ziel erklärt. Über die Vorbereitung, die Ab- und Zugänge sowie über eine historische Erklärung von Teilen des Vorstandes sprechen UFFTA, Remmidemmi, SuperG und Paparazzo.
#87 | DDR-Fußballgeschichte in 280 Zeichen
Zum 30-jährigen Jubiläum des Mauerfalls präsentierten die Social-Media-Verantwortlichen der Sportschau ihren Followern nur die Bundesliga-Tabelle als „Mauerfall-Tabelle“. Der Punktestand in der DDR-Oberliga am 9. November 1989 spielt zum Wendejubiläum offensichtlich keine Rolle und das verdeutlicht erneut, dass der DDR-Fußball in der gesamtdeutschen Rückblende nur eine Nebenrolle einnimmt. Es sei denn, es geht um lustige Klubnamen, diese sorgen dann für Begeisterung in allen Redaktionen. Doch der DDR-Fußball ist für viele Fans ein wichtiger Teil ihrer Fußballsozialisation. Dabei geht es um deutlich mehr als den 1:0 WM-Sieg von 1974 oder Namen wie Sammer, Sparwasser und Thom. Umso wichtiger ist es, dass sich begeisterte Fußballhistoriker um die vermeintlichen Fußnoten in der deutschen Fußballgeschichte kümmern. Dazu zählt auch Lars Harnisch, der seit zwei Jahren auf dem Twitter-Kanal @fußballhistoriker über Siege und Niederlagen des DDR-Fußball berichtet und damit eine große Anhängerschaft begeistert.
Neue Buchreihe berichtet über die BSG Wismut Gera
Ihr würdet gerne wissen, warum sich die Wismut Gera einfach nie in der DDR-Oberliga etabliert hat? Wie es mit dem Wuppertaler SV weiterging nach dem Abstieg aus der Bundesliga und warum man dort immer irgendwie mit Geldproblemen kämpft? Wie es Borussia Neunkirchen jemals in die Bundesliga geschafft hat und warum der FC Emmendingen 1964 zu Ligaspielen gegen den FC Bayern München auflief? Wenn das Dinge sind, die Euch interessieren und wenn das Klubs sind, bei denen eure Neugierde anspringt, dann ist die neue Buchreihe „ZEITSPIEL Legenden: Fußballvereine“ genau das Richtige für Euch.
BSG Wismut Gera – SV-Blau-Weiß-Zorbau 1:5 (0:3)
Nach dem 0:4 gegen den Regionalligisten aus Meuselwitz und dem 1:5 gegen den Oberligisten FC Einheit Rudolstadt verlor die BSG Wismut Gera das dritte Vorbereitungsspiel gegen den Oberliga-Aufsteiger SV Blau-Weiß Zorbau mit 1:5. Der Test war der Auftakt zu einem Kurztrainingslager in Silbitz, entsprechend viel wurde getestet und gewechselt.
ZFC Meuselwitz – BSG Wismut Gera 4:0 (2:0)
Beim Regionalligist ZFC Meuselwitz startete der Thüringenligist BSG Wismut Gera mit einer 0:4-Niederlage in die Saisonvorbereitung. Die Zipsendorfer konnten ein genehmigtes Hygienekonzept vorweisen und somit 290 Zuschauer begrüßen. Rudolf Gonzalez Vass brachte den ZFC in der 3. Minute in Führung. Ex-BSG-Spieler Dennis Blaser (29.), Cottrell Ezekwem (47.) und Serhat-Semih Güler (74.) waren die weiteren Torschützen.
#86 | Die Fankultur als Chance – die Arbeit der Fanprojekte
Die Geschichte der Sozialen Arbeit mit Fußballfans ist unmittelbar verbunden mit der Entwicklung der Fanprojekte. Derzeit arbeiten über die Republik verteilt 61 Fanprojekte mit 68 Fanszenen der ersten Bundesliga bis hinunter in den Amateurfußball. Dabei bilden diese eine Brücken- und Scharnierfunktion zwischen Fans und Erwachseneninstitutionen. Die Hilfestellung für Fans in Problemlagen und die Kommunikation zwischen den am Fußball beteiligten Parteien herzustellen bzw. zu moderieren, gehört zur Arbeit der unabhängigen Fanprojekte.
In Thüringen gibt es aktuell zwei Fanprojekte. Während es im Umfeld des FC Carl Zeiss Jena seit 1991 eine feste Anlaufstelle für Fans gibt, war das Fanprojekt in Gera nur drei Jahr aktiv. Auch in Thüringens Landeshauptstadt wurde viele Jahre über hauptamtliche sozialpädagogische Fanarbeit diskutiert. Erst als der gebürtige Erfurter Fußballer Clemens Fritz 10.000 Euro aus seiner Stiftung spendete, konnte das Fanprojekt Erfurt zum 1. Juli 2010 ins Leben gerufen werden. Zum 10. Geburtstag des Fanprojekts sprachen wir mit der Leiterin Lisa Karl über ihre Erfahrungen und die Perspektive der sozialpädagogischen Fanprojekte.
Spiel meines Lebens
Wir durften mit dem weltbesten Podcastmoderator für meinsportpodcast über die Wende, den Fußball im Osten, das Spiel meines Lebens und die weltbeste BSG sprechen. Ein sechsklassiges Spiel in einem erstklassigen Podcastformat – wir hoffen es wird Euch gefallen.
#85 | Der außerordentliche Verbandstag
Einsam wurde es für den Bayerischen Fußball-Verband (BFV) und den Thüringer Fußball-Verband (TFV). In beiden Regionalverbände hatten sich die Vorstände für die Fortsetzung der Spielzeit 2019/2020 über den 30. Juni 2020 hinaus entschieden. In allen anderen Regional-Verbänden wurde der Abbruch der Spielzeit 2019/2020 beschlossen. Auf Intention des SC Weimar 03 entschied nun der außerordentliche Verbandstag endgültig darüber, wie es im Freistaat Thüringen weitergeht. Die Mehrheit der stimmberechtigten Delegierten vortierte für einen Abbruch und damit verbunden einer Annullierung der Saison. So wird es – bis auf eine Ausnahme – keinen Aufsteiger und keinen Absteiger geben. Über die Entscheidung und das Zustandekommen diskutieren Felix Böhm (FuPa Thüringen) und Dieter Legler (1. FFV Erfurt).