Mit dem Buch “Fußballheimat Franken. 100 Orte der Erinnerung” startete der arete-Verlag im Jahr 2017 eine Reihe über interessante Fußballorte. Im aktuellen Jahr wurde die Reihe um die Bundesländer Hessen sowie Thüringen ergänzt und umfasst nunmehr bereits elf Bücher. Die beiden Autoren Jonas und Danny besprechen im Podcast die Entstehung ihrer Bücher, stellen den jeweiligen Inhalt vor und schwärmen vom Fußball um die Ecke.
Podcast – Portrait
#144 | Altach isch nur schwarz & wieß!
Der Sportclub Rheindorf Altach – oder aktuell als CASHPOINT SCR Altach bezeichnet – ist seit vielen Jahren fixer Bestandteil im österreichischen Profifußball. Der häufig als Dorfverein bezeichnete Bundesligist wurde auf der Altacher Südtribüne im Schnabelholz-Stadion – bzw. der CASHPOINT Arena – zeitweise von drei Fanclubs optisch und akustisch unterstützt. Vor 10 Jahren haben sich die Fanclubs zu einem Dachverband – den „Altacher Jungs“ zusammengeschlossen, um als Einheit aufzutreten. Über das Kurvenleben in einem Verein, dessen Arena mit einem Fassungsvermögen von 8.500 Zuschauern mehr Platz bietet als die Gemeinde Altach Einwohner hat (6.877 im Jan. 2021) berichtet Julian im Podcast.
#143 | Erfolgreich im Schnabelholz
Sieben Tore in zwölf Partien – dies ist die nüchterne Bilanz des Engagements von Ailton Gonçalves da Silva, kurz Ailton genannt, beim Cashpoint SC Rheindorf Altach. Doch in Erinnerung bleibt stets sein emotionaler Auftakt in Vorarlberg, als der Brasilianer den Journalisten erklärte, dass selbst der beste Stürmer der Welt hier kein Tor erzielt hätte und dass dies kein Fußball sei.
In der Zwischenzeit hat sich viel verändert. Der Dorfklub als Altach hat sich fest in der Bundesliga etabliert und konnte auch in Europa bereits Spuren hinterlassen. Das Schnabelholz-Stadion ist ein echtes Schmuckstück und der mitgliedergeführte Verein arbeitet wirtschaftlich erfolgreich.
Ein wichtiger Baustein dieser positiven Entwicklung ist eine erfolgreiche Geschäftsstelle. An deren Spitze steht Geschäftsführer Christoph Längle, der sich seit dem Jahr 2000 für den SCR Altach engagiert. Im Podcast berichtet der Geschäftsführer über die Gründe seines Erfolges.
#142 | Die Alternative – Global Cup 2022
Vor elf Jahren wurde entschieden, dass die 22. Fußball-WM in Katar ausgerichtet wird. Während die FIFA dies als neuen Schritt in der Entwicklung des Fußballs bezeichnete, wird seit der Vergabe kontrovers über einen Boykott diskutiert. So setzt sich seit vielen Monaten die Kampagne „BOYCOTT QATAR“ mit den Fehlentwicklungen im internationalen Fußball und bei der FIFA, die das WM-Turnier in ein Land wie Katar gebracht haben, auseinander. Nunmehr soll es mit dem „Global Cup 2022“ zeitgleich zur FIFA-WM ein alternatives Fußballturnier geben, das auf Inklusion, Gerechtigkeit und Austausch basiert. Um dies zu ermöglichen, setzen die Organisatoren auf eine Crowdfunding-Kampagne und stellen diese im Podcast vor.
#141 | Kampf um die Fanprojekte
Den Anfang machte die Veröffentlichung des 1979 vom Innenministerium in Auftrag gegebenen Gutachtens „Sport und Gewalt“. Darin wurde erstmals ein zielgruppenorientierter Einsatz von Sozialarbeitern in der Fanszene gefordert. In der Folge wurde 1981 in Bremen das erste Fanprojekt eröffnet. 40 Jahre später sind es aktuell 72 Einrichtungen, die sich um die Belange der Fußballfans kümmern. Erst kürzlich erfolgte die Genehmigung für die Standorte Würzburg und Krefeld.
Seit 1991 gibt es auch in Jena eine sozialpädagogische Anlaufstelle für Fußballfans. Das damalige Fanprojekt Thüringen war die erste derartige Einrichtung im Fußball-Osten. Aktuell sind 15 Fanprojekte im Ostverbund der Bundesarbeitsgemeinschaft organisiert. Deren Verdienst ist es, dass es in den vergangenen Jahren in den deutschen Fußballstadien friedlicher und sicherer geworden ist. Dennoch gibt es aktuell innerhalb des DFB eine Diskussion über eine mögliche Reform der Projektfinanzierung, die für Irritationen sorgt.
Anlässlich des 30. Geburtstages spreche ich mit Matthias Stein, dem langjährigen Leiter des Projektes in Jena, über eine erfolgreiche Fanarbeit, die alltäglichen Schikanen, die aktuelle Diskussion um die Projektfinanzierung und die Perspektive der Fanprojekte.
#135 | Gerhardt Hoppe: Der Europacupfinalist aus Gera-Süd
Gerhardt Hoppe ist der einzige Thüringer Torschütze in einem Europacupfinale. Am 13. Mai 1981 sorgte der schussstarke Abwehrspieler des FC Carl Zeiss Jena für die 1:0-Führung der Thüringer im Düsseldorfer Rheinstadion. Die Fußballerkarriere von „Schlaks“ begann im Erdbeerstadion in Gera-Pforten. Mit 18 Jahren holte Trainer Manfred Kaiser den Kfz-Mechaniker in die 1. Männermannschaft der BSG Wismut Gera, drei Jahre später wurde er nach Jena delegiert. Am Ende seiner Fußballer-Laufbahn kann Gerhardt Hoppe auf 176 DDR-Oberliga-Spiele (155 für Jena, 21 für Gera) und vier erzielte Tore (3/1) zurückblicken. Hinzu kommen 26 (1 Tor) Europapokal- und 24 (1) DDR-Pokalspiele. Im Podcast berichtet der ehemalige Spieler und Trainer über seine Zeit in Gera, die eindrucksvolle Saison 1980/81 in Jena sowie seinen Ausschluss aus der DDR-Nachwuchsnationalmannschaft.
#134 | Lila-weiße Leidenschaft und grüne Fanpolitik
Im Vorfeld der Bundestagswahl lohnt sich auch für Fußballfans ein Blick in die Wahlprogramme sowie die verschiedenen Papiere der politischen Parteien. Schließlich wurden in den vergangenen Jahren die Grund- und Bürger:innenrechte von Fußballfans immer wieder offen in Frage gestellt. Dabei sind in Gesprächsrunden oft populistische Law-and-Order-Forderungen zu hören. Zudem entsteht der Eindruck, dass Fußballfans immer wieder als Testfeld für Sicherheitsmaßnahmen in anderen gesellschaftlichen Bereichen genutzt werden. Da ist es mindestens bemerkswert, dass die BAG Sportpolitik von Bündnis 90/Die Grünen ein Positionspapier „Für ein vielfältiges Miteinander – Grüne Fanpolitik“ beschlossen hat. Darin fordern die Unterzeichner:innen u.a. eine Reform der Datei „Gewalttäter Sport“ sowie der SKB-Dateien. Über das Positionspapier, dessen Entstehung sowie seine lila-weiße Leidenschaft berichtet Martin van Elten im Podcast.
#133 | Ein Reiseführer durch die Fußballrepublik.
Das Magazin „11 Freunde“ veröffentlichte im Mai 2012 die „99 Orte, die Fußballfans gesehen haben müssen“. Kurze Zeit später begann Sascha Kurzrock gemeinsam mit seiner Frau diejenigen Orte Deutschlands zu besuchen, die Fußballfans gesehen haben müssen. Seit Sommer 2018 veröffentlicht der Nordhesse seine Reiseberichte auf einem Blog. So ist 11km ein wunderbarer Online-Reiseführer zu den Fußball-Sehenswürdigkeiten. Im Podcast spreche ich mit dem Blogger über seine Reise durch die Fußballrepublik.
#132 | Zwischen Kult und Kommerz: Die Geschichte des Fußballtrikots
Am 24. März 1973 lief Eintracht Braunschweig gegen Schalke 04 mit dem „Löwen“ eines Kräuterlikör-Herstellers – und damit mit einem Trikotsponsor – auf. Deutlich früher beschäftigten sich österreichische Vereine mit dem Thema. Bereits im 1960 zog ein Energieversorger beim SK Admira Wien in den Vereinsnamen ein und gelang somit über das Logo auch aufs Trikot. Das erste klassische Trikotsponsoring in der höchsten Spielklasse gab es bei der Wiener Austria in der Saison 1966/67. Die Beispiele belegen, dass Trikots viel mehr sind als nur Kleidungsstücke, sie erzählen viele Geschichten. Sei es die Erinnerung an eine bittere Niederlage oder wie im Falle des VfL Bochum an ein außergewöhnliches Muster: Trikotgeschichten sind vielfältig. Und oftmals auch äußerst kurios. Julian Schneps sammelt solche Geschichten unter trikotgeschichten.at.
#131 | BRENNPUNKT Ostfußball & Podcast
Bereits in der Ausgabe 130 standen die Fußballpodcasts im Brennpunkt. Die Folge sorgte bei Nicky Kassner vom Podcast „Hörfehler“ für wenig Begeisterung. „In Zukunft werde ich nicht mehr in anderen Podcasts zu Gast sein. Ich fühle mich in der Rolle nicht wohl. Das ist nicht mein Ding“, war im Netzwerk Twitter zu lesen. Im Nachspiel zur Ausgabe Nr. 130 besprechen wir die besondere Situation als Gast aber auch die Stellung des Ostfußballs in der Podcastlandschaft.