In der Chronik des SV Wehen Wiesbaden dürfte 2007 als ein besonders ereignisreiches Jahr beschrieben werden. Der erstmalige Aufstieg in die 2. Bundesliga, der Umzug nach Wiesbaden, ein Namenswechsel, ein neues Logo und die Auflösung der ultraorientierten Psychopathen Wehen dürften als Beleg für diese Behauptung ausreichen. 16 Jahre später feiert der Verein – nach einem nervenaufreibenden Saisonfinale und einer erfolgreichen Relegation – den dritten Aufstieg in die 2. Bundesliga und startet somit in die vierte Saison in der 2. Bundesliga. In der Kurve hat sich mit Supremus Dilectio eine neue Gruppe etabliert und im Netz bietet der Stehblog stehts viel Lesenswertes. Dort heißt es beispielsweise, dass der Aufstieg von SV Wehen Wiesbaden das Beste ist, was dem deutschen Fußball passieren konnte. Auch wenn dieser Text wohl mit einem Augenzwinkern zu verstehen und von ChatGPT erstellt wurde, ist der Aufstieg dennoch Grund genug einmal genauer nachzufragen. Im Podcast berichtet Autor, Blogger und Podcaster Gunnar von einem Fußball-Verein aus Taunusstein und einer in Wiesbaden beheimateten GmbH.
Podcast – Vereine
#222 | Fussball gehört den Fans
Beim FSV Zwickau – dem Nachfolgeverein der traditionsreichen BSG Sachsenring Zwickau – wollte ein Investor die Geschicke des Vereins übernehmen. In nur wenigen Tagen hing der Haussegen plötzlich schief. Neue Menschen auf der Geschäftsstelle, gewonnene und sicher geglaubte Werte vor dem Verfall, altgediente Spieler wurden vom Hof gejagt. Rechtzeitig wurde dem Umfeld klar, dass die Übernahme viele negative Begleiterscheinungen mit sich bringen würde. Im allerletzten Moment trafen die Offiziellen in Absprache mit den Fans eine weitreichende Entscheidung, indem man dem Investor eine Absage erteilte. Doch der FSV braucht Geld, um die Verbindlichkeiten zu bezahlen. Unter dem Motto – Fußball gehört den Fans – startete daher eine Crowdfunding-Kampagne, welche einen Startplatz zur Spielzeit 2023/24 in der Regionalliga Nordost aber auch die Zukunft des Vereins sichern soll. Über das Projekt, die ersten Reaktionen und die Vereinsperspektive berichtet mit Rüdiger ein Vertreter von Red Kaos im Podcast.
#221 | Deutscher Amateur Meister
Der Bundesliga-Aufstieg von 2004 ist wohl der herausragende Moment in der Vereinsgeschichte des 1. FSV Mainz 05. Doch ein wichtiger Meilenstein der Mainzer Chronik ist der Gewinn der Deutschen Amateurmeisterschaft 1982. Am 17. Juni sorgten 8.000 Zuschauer im Mainzer Bruchwegstadion beim Endspiel für eine stimmungsvolle Kulisse und sahen einen 3:0 Finalsieg der Mainzer gegen die Amateure des SV Werder Bremen.
Der Gewinn dieser Meisterschaft ist eng verbunden mit dem Namen von Jürgen Jughard, der als Vereinsboss und Generalbevollmächtiger des größten europäischen Leasingunternehmens in den Verein investierte. Allerdings nicht auf die saubere Art, sondern am Finanzamt vorbei, wie sich aber erst später herausstellen sollte.
Damit aber der erste nationale sportliche Erfolg im kollektiven Gedächtnis der Mainz 05-Fans einen Platz findet, hat Nils Friedrich ein Fanzine mit dem Titel “Es war einmal…” über die Saison 1981/82 sowie die Endrunde der Amateurmeisterschaft verfasst. In der Podcastepisode 221 berichtet Nils über einen besonderen Titel und ein besonderes Fanzine.
#220 | Die Träume der Falken
Wer den Fußball in Kapfenberg aktuell beschreiben will, der hat es leicht und dürfte mit der Bezeichnung „Überraschung der Saison“ viel Zustimmung erhalten. Nachdem die Mannschaft am 13. Spieltag der Saison 2022/23 mit nur drei Punkten am Ende der Tabelle der 2. Liga Österreichs platziert und abgeschrieben war, gelang nach einer furiosen Aufholjagd der Klassenerhalt mit 34 Punkten.
Doch in dieser Episode soll es weniger um die aktuelle Situation als vielmehr um die Geschichte des als Kapfenberger Sportclub gegründeten Vereins gehen. Darin findet sich eine beachtliche Anzahl von Jahren Erstligafußball in den 1950er und 1960er Jahren mit der Zugehörigkeit zur Staatsliga sowie von 2008 bis 2012 in der Bundesliga.
Doch auch abseits des Fußballplatzes in Schinitz bzw. dem Alpenstadion in Kapfenberg gibt es berichtenswertes. So haben die maßgeblich am Wettskandal beteiligten Fußball-Profis Dominique Taboga und Sanel Kuljic eine Zeit lang bei der Kapfenberger Sportvereinigung (KSV) gespielt. Damit dürfte es auch wenig überraschend sein, dass im Zentrum der Ermittlungen auch Spiele der Falken standen.
Aktuell sorgt die Lebensgeschichte des langjährigen Bürgermeisters Franz Fekete, der Namensgeber des Stadions ist bzw. war, für bundesweite Aufmerksamkeit und Nachfragen.
All diese Themen ordnet Marco Mitterböck in der aktuellen Podcastepisode ein. Als Trainer und Journalist bzw. Teamleiter bei der Kleinen Zeitung kennt er sowohl die Region als auch die vielen Geschichten rund um den Kapfenberger Fußball bestens.
#218 | 26 Jahre – Der Aufstieg des FC Blau-Weiß Linz
Dramatischer und spannender hätte es am Ende nicht sein können. Nach einer Niederlage gegen den SV Horn hatte der Stahlstadtklub den großen Vorteil aus der eigenen Hand gegeben. Doch nach einem spannenden letzten Spieltag ist der FC Blau-Weiß Linz – 26 Jahre nach der Neugründung – Meister der 2. Bundesliga und somit Aufsteiger in die 1. Liga Österreichs. Über die Höhen und Tiefen der 26jährige Geschichte sowie das Fotofinish der Saison 2022/2023 berichtet Richard Turkowitsch im Podcast.
#217 | Im Schatten der Kampfbahn
Am 19. Mai 2009 wurden in Deutschland zwei Fußballvereine gegründet. Der eine Verein hat aktuell nur 21 stimmberechtigte Mitglieder, spielt im ehemaligen Zentralstadion Leipzig und ist mit zwei Tieren im Logo in der Zwischenzeit DFB-Pokalsieger und Bundesligist. Der andere Verein trägt mit Blau und Gelb zwar die Farben der Messestadt, befindet sich aber in der thüringischen Bachstadt Arnstadt und hat in der Zwischenzeit 750 Mitglieder, von denen der überwiegende Teil stimmberechtigt ist. Der SV 09 Arnstadt zählt zwar zu den sehr jungen Vereinen in Thüringen, kann aber auf eine spannende Fußballgeschichte seiner Vorgänger wie die BSG Motor Rudisleben/Ichtershausen oder den BC 07 Arnstadt zurückblicken kann. Über Vergangenes und Zukünftiges im mitgliederbestimmten Verein spreche ich mit Vizepräsident Lars Fabig.
#216 | Der Intelligenzparagraph und die Geschichte des FK Austria Wien
Der 1911 gegründete FK Austria Wien aus dem 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten zählt zu den erfolgreichsten Fußballklubs in Österreich. Aufgrund der Zusammensetzung seiner Mitglieder, die aus gutbürgerlichen, bildungsnahen Schichten kamen, galt die Austria schon früh als Verein der Intellektuellen, Studenten und Kaufleute. Als „Amateure“ gewannen die Violetten 1924 ihre erste Meisterschaft. Vor zehn Jahren – im Sommer 2013 – gelang unter Trainer Peter Stöger der vorerst letzten Meisterschaftsieg. In der Zwischenzeit liefert der Verein vor allem abseits des Rasen viel Stoff für Schlagzeilen. Die finanziellen Schwierigkeiten sind das bestimmende Theme und sorgen in den letzten Jahren regelmäßig für großes Bangen bei der Lizenzvergabe. Über die Geschichte sowie die Perspektive eines der großen Fußballklubs in Österreich berichtet Journalist Clemens Zavarsky.
#215 | Zurück zu den Wurzeln: Die Geschichte des FC Admira Wacker Mödling
Wer mehr über die Geschichte der zwei Traditionsvereine Wacker und Admira Wien erfahren will, der muss nach Maria Enzersdorf reisen. Das dortige Bundesstadion Südstadt bietet 10.600 Plätze und damit 2.000 mehr als die Markgemeinde Einwohner hat. Beheimatet ist hier der FC Admira Wacker Mödling, der 1971 durch die Fusion der Admira mit Wacker Wien entstand. Die Admira kann auf acht Meistertitel und fünf Pokalsiege sowie eine bewegte Geschichte als “ESV Admira-NÖ Energie” zurückblicken. Der Sportklub Wacker, für den u.a. Turl Wagner und Gerhard Hanappi spielten, steuert einen weiteren Meistertitel und Cupsieg hinzu.
So entsteht eine spannende Vereinsgeschichte, die auch in jüngerer Vergangenheit mit Felix Magath als sportlichen Leiter einiges zu bieten hat und von den Fans viel Leidensfähigkeit verlangt. Nach dem letztjährigen Abstieg aus der Bundesliga befindet sich der Traditionsverein nun auch in der 2. Liga im Abstiegskampf, was die Frage nach einem Zukunftskonzept aufwirft. Über die Vergangenheit und die Gegenwart von Admira Wacker berichtet Matthias Schwaiger, der seit über 40 Jahren die Südstädter durch alle Höhen und Tiefen begleitet.
#213 | Mythos Rapid
2015 entwickelten die Mitglieder des SK Rapid Wien ein gemeinsames Leitbild. Darin heißt es: „Der SK Rapid steht für Werte aus Tradition. Unser Name ist und bleibt “Sportklub Rapid”. Unsere Farben sind und bleiben grün und weiß. Unser Wappen ist unveränderlich.“ Die Bedeutung mag bei oberflächlicher Betrachtung aus Deutschland vielleicht nicht sofort deutlich zu werden, doch spätestens die jüngere Geschichte des Sportvereins Austria Salzburg, der 2005 zeitgleich Namen und Vereinsfarben verlor oder die starke Präsenz der Farbe Rosa bei Linzer Athletik-Sport-Klub, die weder im Fanblock noch in der eigenen Geschichte sondern nur beim Sponsor zu finden ist, zeigen, dass den Rapid-Mitgliedern mit diesem Beschluss etwas gelungen ist, was in Fußball-Österreich alles andere als selbstverständlich ist. In Wien-Hütteldorf bleiben Vereinsname und -farbe in der Zukunft unantastbar. Über einen besonderen Verein mit einer großen Tradition berichtet Vereinshistoriker Laurin Rosenberg.
#209 | Die Straßenbahner in der 1. Liga
Als einer der ersten Vereine, die ihre Heimat nicht in der Hauptstadt Wien hatten, gelang dem Grazer Sportklub Straßenbahn 1938 der Aufstieg in die Nationalliga. Insgesamt dreimal spielte der der steirische Verein in der höchsten österreichischen Spielklasse. In der Zwischenzeit sind diese erfolgreichen Zeiten zwar vorbei, aber der Fanclub Tramway Funatix und ein engagierter Bezirksvorsteher sorgen dafür, dass der Verein und dessen Geschichte nicht in Vergessenheit gerät. Hinzu kommt eine besondere denkmalgeschützte Heimspielstätte. Die Straßenbahner spielen in der legendären Gruabn, der früheren Spielstätte des SK Sturm Graz. Insbesondere die über 80 Jahre alte Holztribüne zieht Groundhopper sowie Fans magisch an und ist ein markantes Objekt des Grazer Stadtbildes. Über einen ehemaligen Erstligisten und dessen heutige Situation berichtet Hanno Wisiak aus Graz.