Am zweiten Spieltag der Saison zeigte Union Saint-Gilloise, warum man auch in dieser Saison zum engsten Favoritenkreis zählt. Gegen ein überfordertes OH Leuven gelang der Mannschaft von Trainer Sébastien Pocognoli ein in allen Belangen überzeugender 5:0‑Kantersieg.
Beim ersten Heimspiel der neuen Saison musste Sébastien Pocognoli verletzungsbedingt auf zwei Stammkräfte verzichten: Abwehrchef Christian Burgess und Angreifer Promise David fehlten leicht angeschlagen. Ihre Plätze in der Startformation wurden von Ross Sykes und Neuzugang Raul Florucz eingenommen – beide mit durchschlagendem Erfolg. Auch für den Algerier Adem Zorgane war es die erste Berufung in die Anfangself; er verdrängte den jungen Kamiel Van de Perre auf die Bank. Zwischen den Pfosten stand erneut der junge Chambaere, der sich weiter als Nummer eins etabliert.
Wer zu spät kam, verpasste gleich zwei Tore: Schon in der 1. Minute brachte Anan Khalaili die Hausherren nach einem energischen Lauf von Adem Zorgane früh in Führung. Nur drei Minuten später erhöhte Ross Sykes nach einer Ecke per Kopf auf 2:0 – ein Albtraumstart für OHL, ein Traumstart für die Union.
Anschließend kontrollierte Union souverän das Spiel, ließ den Ball laufen, attackierte konsequent und blieb defensiv stabil. Lediglich einige gute Paraden von Tobe Leysen im Tor der Gäste verhinderten einen noch höheren Pausenstand. Mit einem 2:0 ging es in die Kabine – schon da wirkte die Partie entschieden.
Kaum waren die Teams zurück, wurde Ousseynou Niang im Strafraum gelegt – den fälligen Elfmeter verwandelte Raul Florucz sicher zum 3:0 (48.). In der 59. Minute folgte der nächste Auftritt des Österreichers: Mit einem feinen Dribbling, anschließendem Abschluss aus spitzem Winkel markierte Florucz das 4:0 – pure Klasse, pure Effizienz. Nur wenige Minuten später tanzte Anouar Ait El Hadj durch den Strafraum, traf den Pfosten – den Abpraller verwertete Zorgane, stand dabei jedoch im Abseits. Das fünfte Tor ließ trotzdem nicht lange auf sich warten: In der 71. Minute flankte Sofiane Boufal auf den zweiten Pfosten, wo Niang mühelos einköpfte – 5:0.
Union Saint-Gilloise demonstrierte in beeindruckender Manier, dass die Mannschaft auch nach dem Meistertitel weiter hungrig ist. Eine dominante Vorstellung, bei der alle Mannschaftsteile überzeugten – von der kompromisslosen Defensive bis hin zum effizienten Sturm. Besonders Florucz und Zorgane wussten zu glänzen, während der Kader insgesamt große Tiefe bewies. Der nächste Prüfstein folgt gegen KAA Gent – doch mit dieser Form darf man selbstbewusst sein.
Stimmen zum Spiel
Trainer Sébastien Pocognoli über die Unruhe des Transfermarkts und den Mannschaftsgeist: „Man darf nicht vergessen, dass der Transfermarkt dieses schöne Gleichgewicht stören könnte.“
Quelle: sudinfo.be
Guillaume François über sein Comeback nach mehr als 6 Monaten: „Ich bin da, um die Gruppe im Training zu pushen. Ich habe eine gute Vorbereitung hinter mir und mich behutsam gesteigert. Ich fühle mich sehr gut. Diese paar Minuten am Ende des Spiels haben mir natürlich Freude bereitet – genau deshalb bin ich Spieler geblieben.“
Quelle: sudinfo.be
„Ballbesitz mit Union 52 % – OHL 48 % fast ausgeglichen – aber Union allein zehn Schüsse auf das Tor, Leuven gar keinen.“Quelle: eurosport.fr
„Zu diesem Spiel durfte man nicht zu spät kommen.“
Quelle: walfoot.be
Aufstellung
Torwart: Vic Chambaere
Abwehr: Fedde Leysen, Ross Sykes (80. Mamadou Thierno Barry), Kevin Mac Allister
Mittelfeld: Ousseynou Niang (86. Guillaume Francois), Adem Zorgane, Charles Vanhoutte, Anouar Ait El Hadj
Stürmer: Anan Khalaili (67. Alessio Castro-Montes), Raul Florucz (67. Sofiane Boufal), Kevin Rodriguez (80. Marc Philipp Giger)