Am 19. Mai 2009 wurden in Deutschland zwei Fußballvereine gegründet. Der eine Verein hat aktuell nur 21 stimmberechtigte Mitglieder, spielt im ehemaligen Zentralstadion Leipzig und ist mit zwei Tieren im Logo in der Zwischenzeit DFB-Pokalsieger und Bundesligist. Der andere Verein trägt mit Blau und Gelb zwar die Farben der Messestadt, befindet sich aber in der thüringischen Bachstadt Arnstadt und hat in der Zwischenzeit 750 Mitglieder, von denen der überwiegende Teil stimmberechtigt ist. Der SV 09 Arnstadt zählt zwar zu den sehr jungen Vereinen in Thüringen, kann aber auf eine spannende Fußballgeschichte seiner Vorgänger wie die BSG Motor Rudisleben/Ichtershausen oder den BC 07 Arnstadt zurückblicken kann. Über Vergangenes und Zukünftiges im mitgliederbestimmten Verein spreche ich mit Vizepräsident Lars Fabig.
Podcast – Vereine
#216 | Der Intelligenzparagraph und die Geschichte des FK Austria Wien
Der 1911 gegründete FK Austria Wien aus dem 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten zählt zu den erfolgreichsten Fußballklubs in Österreich. Aufgrund der Zusammensetzung seiner Mitglieder, die aus gutbürgerlichen, bildungsnahen Schichten kamen, galt die Austria schon früh als Verein der Intellektuellen, Studenten und Kaufleute. Als „Amateure“ gewannen die Violetten 1924 ihre erste Meisterschaft. Vor zehn Jahren – im Sommer 2013 – gelang unter Trainer Peter Stöger der vorerst letzten Meisterschaftsieg. In der Zwischenzeit liefert der Verein vor allem abseits des Rasen viel Stoff für Schlagzeilen. Die finanziellen Schwierigkeiten sind das bestimmende Theme und sorgen in den letzten Jahren regelmäßig für großes Bangen bei der Lizenzvergabe. Über die Geschichte sowie die Perspektive eines der großen Fußballklubs in Österreich berichtet Journalist Clemens Zavarsky.
#215 | Zurück zu den Wurzeln: Die Geschichte des FC Admira Wacker Mödling
Wer mehr über die Geschichte der zwei Traditionsvereine Wacker und Admira Wien erfahren will, der muss nach Maria Enzersdorf reisen. Das dortige Bundesstadion Südstadt bietet 10.600 Plätze und damit 2.000 mehr als die Markgemeinde Einwohner hat. Beheimatet ist hier der FC Admira Wacker Mödling, der 1971 durch die Fusion der Admira mit Wacker Wien entstand. Die Admira kann auf acht Meistertitel und fünf Pokalsiege sowie eine bewegte Geschichte als „ESV Admira-NÖ Energie“ zurückblicken. Der Sportklub Wacker, für den u.a. Turl Wagner und Gerhard Hanappi spielten, steuert einen weiteren Meistertitel und Cupsieg hinzu.
So entsteht eine spannende Vereinsgeschichte, die auch in jüngerer Vergangenheit mit Felix Magath als sportlichen Leiter einiges zu bieten hat und von den Fans viel Leidensfähigkeit verlangt. Nach dem letztjährigen Abstieg aus der Bundesliga befindet sich der Traditionsverein nun auch in der 2. Liga im Abstiegskampf, was die Frage nach einem Zukunftskonzept aufwirft. Über die Vergangenheit und die Gegenwart von Admira Wacker berichtet Matthias Schwaiger, der seit über 40 Jahren die Südstädter durch alle Höhen und Tiefen begleitet.
#213 | Mythos Rapid
2015 entwickelten die Mitglieder des SK Rapid Wien ein gemeinsames Leitbild. Darin heißt es: „Der SK Rapid steht für Werte aus Tradition. Unser Name ist und bleibt „Sportklub Rapid“. Unsere Farben sind und bleiben grün und weiß. Unser Wappen ist unveränderlich.“ Die Bedeutung mag bei oberflächlicher Betrachtung aus Deutschland vielleicht nicht sofort deutlich zu werden, doch spätestens die jüngere Geschichte des Sportvereins Austria Salzburg, der 2005 zeitgleich Namen und Vereinsfarben verlor oder die starke Präsenz der Farbe Rosa bei Linzer Athletik-Sport-Klub, die weder im Fanblock noch in der eigenen Geschichte sondern nur beim Sponsor zu finden ist, zeigen, dass den Rapid-Mitgliedern mit diesem Beschluss etwas gelungen ist, was in Fußball-Österreich alles andere als selbstverständlich ist. In Wien-Hütteldorf bleiben Vereinsname und -farbe in der Zukunft unantastbar. Über einen besonderen Verein mit einer großen Tradition berichtet Vereinshistoriker Laurin Rosenberg.
#209 | Die Straßenbahner in der 1. Liga
Als einer der ersten Vereine, die ihre Heimat nicht in der Hauptstadt Wien hatten, gelang dem Grazer Sportklub Straßenbahn 1938 der Aufstieg in die Nationalliga. Insgesamt dreimal spielte der der steirische Verein in der höchsten österreichischen Spielklasse. In der Zwischenzeit sind diese erfolgreichen Zeiten zwar vorbei, aber der Fanclub Tramway Funatix und ein engagierter Bezirksvorsteher sorgen dafür, dass der Verein und dessen Geschichte nicht in Vergessenheit gerät. Hinzu kommt eine besondere denkmalgeschützte Heimspielstätte. Die Straßenbahner spielen in der legendären Gruabn, der früheren Spielstätte des SK Sturm Graz. Insbesondere die über 80 Jahre alte Holztribüne zieht Groundhopper sowie Fans magisch an und ist ein markantes Objekt des Grazer Stadtbildes. Über einen ehemaligen Erstligisten und dessen heutige Situation berichtet Hanno Wisiak aus Graz.
#208 | BSG Fortschritt Struth/Diedorf/Faulungen
Waren zu DDR-Zeiten die Betriebssportgemeinschaften Fortschritt aus Diedorf, Faulungen und Struth in erster Linie aus Kreisebene aktiv, hat sich in den letzten zehn Jahren das Südeichsfeld zu einem Thüringer Fußballzentrum entwickelt. Waren es zu Beginn der 90er Jahre die ersten Fußball-Feriencamps, die Jugendliche in die Region zogen, ist es seit 2006 ein internationales Fußballinternat mit dem Namen Soccer City. Maßgeblicher Kopf hinter diesem Nachwuchskonzept ist Bernward Seipel, der zusätzlich als Historiker durch seine Recherchen immer wieder interessante Einblicke in die Historie der Region, des Gemeinde-Ortsteils Struth und des Fußballs liefert.
Aber auch beim detaillierten Blick in die Geschichte, findet sich nichts, was mit der aktuellen Entwicklung vergleichbar ist. Die Spielgemeinschaft aus der DJK Struth, der SV Diedorf sowie der SpVgg Faulungen spielt erstmals in der Verbandsliga Thüringen und dort als Aufsteiger eine gute Rolle. Maßgeblich verantwortlich dafür sind die Brüder Andreas und Benedikt Seipel, die zunächst die DJK Struth 1921 aus der Kreisliga als Gemeinschaft in die höchste Spielklasse des Freistaates führten. Das soll aber nicht das Ende der Entwicklung sein. Das Projekt 2025 sieht einen Aufstieg in der Oberliga vor.
Das wirft einige Fragen auf, wo die Ursachen für diesen historischen sportlichen Erfolg liegen und wie nachhaltig dieses Konzept ist. Darüber berichten Bernward und Benedikt Seipel in der Epsiode 208.
#207 | Blaues Blut
Die Reise durch die spannenden Vereinsgeschichten führt in der Episode 207 nach Stuttgart, genauer gesagt nach Degerloch. Dort sind die Kickers beheimatet, welche die Bezeichnung „Traditionsverein“ völlig zu Recht tragen: Noch heute spielen die Blauen im ältesten Stadion Deutschlands. Dort wurden Weltmeister wie Guido Buchwald oder Jürgen Klinsmann ausgebildet. Außerdem bietet der ehemalige DFB-Pokalfinalist und Bundesligist zahlreiche Geschichten abseits des Rasens. Diese hat Journalist Klaus Teichmann kürzlich in seinem neuen Fußball-Buch veröffentlicht. Auf rund 150 Seiten werden ausgewählte Vertreter der „blauen Götter“ aus den einzelnen Jahrzehnten vorgestellt. In der Podcastepisode 207 berichtet der Kickers-Fan von seinem Buch, blauen Helden und einem ganz besonderen Stadion.
#205 | Einzigartig – 125 Jahre Athletic Bilbao
Der Athletic Club aus Bilbao ist mit seiner 125-jährigen Geschichte eine Institution im spanischen und europäischen Fußball. Seit Gründung der Primera División 1928 ist er ununterbrochen erstklassig. Jupp Heynckes arbeitet insgesamt vier Jahre als Trainer in Bilbao und beschrieb den Klub wie folgt: Bilbao ist eine Fußballstadt, Fußball ein Fest. Vorher gehen die Leute in die Tapas-Bars, trinken was, essen was, diskutieren. Und dann geht’s zum Fußball. Natürlich zu Fuß. Das Stadion liegt mitten in der Stadt. Das ist eine Atmosphäre so ähnlich wie in Liverpool. Traumhaft. Der Fan stirbt für Athletic.
Athletic setzt auf eine lokale Identität und steht für eine enge Verbindung zwischen Verein und Fans. Seit mehr als hundert Jahren werden ausschließlich auf Spieler mit baskischen Wurzeln. Dieses Konzept macht den Klub einzigartig.
Nun liefert ein besonderes Buch, in dessen Zentrum die Menschen dieses einzigartigen Klubs stehen, ein unterhaltsames Vereinsporträt. Der in der Region lebende Autor beschreibt Philosophie, Geschichte und natürlich die größten Spiele des Vereins. Und heute stellt Dirk Segbers den 125 Jahre alten Atheltic-Club aus Bilbao im Podcast vor.
#196 | Eine einzigartige Meisterelf
Die Meistermannschaft des SV Ebensee der Saison 1946/1947 ist ein Beispiel der Migrationsgeschichte der Nachkriegszeit. Den größten Erfolg in der knapp 100-jährigen Vereinsgeschichte erzielte eine Mannschaft bestehend aus einstigen Wehrmachtsangehörigen, ehemaligen KZ-Häftlingen und anderen im Salzkammergut gestrandeten Fußballern. Im Rahmen des Vereinsjubiläums wurden die Lebenswege der Spieler mittels Häftlingspersonalkarten und weiteren Dokumente aus den Archiven des Zeitgeschichte Museums Ebensee und der KZ-Gedenkstätte Mauthausen herausgearbeitet. Im Podcast berichtet Simon Kienesberger über eine besondere Geschichte der Integration.
#191 | Der Angriff des Steinbocks
Der VfB Hohenems wurde 1923 gegründet und kann somit eine große Tradition aufweisen. Im Logo ist mit dem Steinbock das Wappentier von Hohenems abgebildet. Auch die Klubfarbe stammt aus dem Hohenemser Wappen und ist blau-gelb. Im Podcast beantwortet Obmann Harald Achenrainer, der seit fast 13 Jahren den VfB führt, die Fragen zur Vereinsgeschichte.