Mit dem Positionspapier zum „Kurswechsel für den deutschen Profifußball“ hat der 1. FC Union Berlin bereits das erste Ziel erreicht und eine breite Diskussion angestoßen. Das bisherige Echo ist erwartungsgemäß gemischt. Gemeinsam mit Fußballtrainer Carsten Hänsel diskutieren wir die Eisernen Vorschläge und blicken ebenfalls auf die aktuelle Situation des Amateurfußballs. Letzendlich will die Podcast-Crew auch auf diesem Weg darauf aufmerksam zu machen, wie großartig es ist, gerade – aber nicht nur – am 14. Oktober zum Tag der Amateure den Sportplatz nebenan zu besuchen.
Kurswechsel für den deutschen Profifußball
Anlässlich der anstehen Strukturreformen in der DFL hat Zweitligist 1. FC Union Berlin ein Positionspapier zum „Kurswechsel für den deutschen Profifußball“ veröffentlicht. In den beiden Kernthesen werden eine Reform der Klub-Finanzierung sowie eine stärkere Mitbestimmung aller Akteure im Fußball als Ziel gesetzt. So sollen beispielsweise die Fernsehgelder fairer verteilt werden, vor allem auch für Auf- und Absteiger in den ersten drei Ligen: „Der Abstieg aus einer Liga bleibt eine sportliche Niederlage, ist jedoch nicht zwangsläufig eine existenzielle Bedrohung für die betreffenden Klubs.“ Aber auch in den unteren Klassen soll es gerechter zugehen, etwa allen Meistern der Regionalligen der Aufstieg garantiert werden. Zudem sollen das Schiedsrichterwesen und die Sportgerichtbarkeit des DFB professionalisiert werden.In punkto Mitbestimmung wollen die „Eisernen“ vor allem auch die Belange der Fußballfans berücksichtigen und fordern eine Fokussierung auf das Stadionerlebnis: „Ohne die live im Stadion von den Menschen, die Fußball lieben, entfachte Atmosphäre wäre der Fußball medial kaum zu vermarkten und auch für Sponsoren nur von geringem Interesse.“ Auch der Erhalt der 50+1-Regel ist einer Forderung im Positionspapier.
Positionspapier des 1. FC Union Berlin
Einladung zum Tag der Amateure in Gera
Am 14. Oktober ist es still in den großen und modernen Arenen der Bundesliga-Klubs. Die Länderspielpause legt den Profifußball lahm. Doch Zuschauer und Fans müssen nicht auf die schönste Nebensache der Welt verzichten, im Stadion um die Ecke rollt der Ball trotzdem. Diesen Anlass nutzt die BSG Wismut Gera um gemeinsam mit Fußballmagazin „11FREUNDE“ erstmals auch in unserer Stadt den „Tag der Amateure“ auszurichten. Wir wollen – gerade vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen im Fußball – die Aufmerksamkeit auf die Basis des Spiels lenken, auf den Amateurfußball.
So manch Fußballfreund verbringt lieber den Nachmittag im teuren Trikot eines millionenschweren Spielers des weit entfernten Bundesligisten vor dem Fernseher und hat schon längst vergessen, dass das Herz des Fußballs auf dem Rasen eines Stadions oder dem Hartplatz um die Ecke schlägt. Unzählige Kameraperspektiven und millionenschwäre Neuzugänge – all dies können und wollen wir nicht bieten. Doch der Amateurfußball vereint Menschen und schreibt unfassbar viele großartige Geschichten. Die sportliche Entwicklung der BSG seit dem Sommer 2003 gehört ganz sicher dazu. Doch der Fußball an der Basis bekommt zunehmend Probleme. Das Streben nach immer höheren TV-Einnahmen, hat den ursprünglichen Fußballsamstag der Ersten Liga zu einem Profigeschäft mit drei Ligen, zersplittert über vier Tage, gemacht. Während die Stadien der großen Clubs meistens gut gefüllt sind, gibt es im Schatten der Stars rückläufige Zuschauerzahlen. Aktuelle Entwicklungen, wie die diskutierte Abschaffung der 50%+1-Regelung dürfte dazu führen, dass sich der Profifußball noch weiter von seiner Basis entfernt, wodurch er auch an gesellschaftlicher Kraft einbüßen würde. Die Beantwortung der Frage, ob der Fußball künftig von Alleineigentümern dominiert wird oder ob weiterhin eine demokratische und grundsätzlich mitgliederbestimmte Struktur der Vereine beibehalten wird, dürfen wir nicht allein der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH überlassen. Vor dem Hintergrund der grundsätzlichen Bedeutung, brauchen wir eine stärkere Diskussion auch in den Landesverbänden.
Der Fußball ist deutlich mehr als nur eine Sportdisziplin – er ist eine Anlaufstelle für alle Bürger, unabhängig von Alter, Herkunft oder Schicht. Er bietet natürlich Unterhaltung und stiftet Identität, aber er vermittelt in den Vereinen eben auch wichtige Werte wie Fairplay, Mitbestimmung, Toleranz und Zusammengehörigkeit. Ganz in diese Sinne möchten wir gemeinsam mit Euch am 14. Oktober 2018 den Tag der Amateure nutzen, um für den „Fußball um die Ecke“ zu werben. An diesem Tag trifft unsere 2. Mannschaft ab 14 Uhr im „ETL Freund & Partner Stadion am Steg“ auf den FC Altenburg. In Anlehnung an das Gründungsjahr des Traditionsvereins werden an diesem Tag sowohl der Eintritt, die Getränke, die Sonderausgabe der Steg-Offensive als auch die BSG-Stadionwurst nur 51 Cent kosten.