Wer den Fußball in Kapfenberg aktuell beschreiben will, der hat es leicht und dürfte mit der Bezeichnung „Überraschung der Saison“ viel Zustimmung erhalten. Nachdem die Mannschaft am 13. Spieltag der Saison 2022/23 mit nur drei Punkten am Ende der Tabelle der 2. Liga Österreichs platziert und abgeschrieben war, gelang nach einer furiosen Aufholjagd der Klassenerhalt mit 34 Punkten.
Doch in dieser Episode soll es weniger um die aktuelle Situation als vielmehr um die Geschichte des als Kapfenberger Sportclub gegründeten Vereins gehen. Darin findet sich eine beachtliche Anzahl von Jahren Erstligafußball in den 1950er und 1960er Jahren mit der Zugehörigkeit zur Staatsliga sowie von 2008 bis 2012 in der Bundesliga.
Doch auch abseits des Fußballplatzes in Schinitz bzw. dem Alpenstadion in Kapfenberg gibt es berichtenswertes. So haben die maßgeblich am Wettskandal beteiligten Fußball-Profis Dominique Taboga und Sanel Kuljic eine Zeit lang bei der Kapfenberger Sportvereinigung (KSV) gespielt. Damit dürfte es auch wenig überraschend sein, dass im Zentrum der Ermittlungen auch Spiele der Falken standen.
Aktuell sorgt die Lebensgeschichte des langjährigen Bürgermeisters Franz Fekete, der Namensgeber des Stadions ist bzw. war, für bundesweite Aufmerksamkeit und Nachfragen.
All diese Themen ordnet Marco Mitterböck in der aktuellen Podcastepisode ein. Als Trainer und Journalist bzw. Teamleiter bei der Kleinen Zeitung kennt er sowohl die Region als auch die vielen Geschichten rund um den Kapfenberger Fußball bestens.
BSG Wismut Gera – FSV Martinroda 9:1 (3:0)
Die 350 Zuschauer im Stadion am Steg sahen am letzten Spieltag der Thüringenliga-Saison zwar ein echtes Tor-Spektakel aber nicht die erhoffte Übergabe des Miesterschaftspokals. Mit dem höchsten Saisonsieg gegen den aufgrund des freiwilligen Rückzugs als Absteiger feststehenden FSV Martinroda hat die BSG zwar das Torekonto auf historische 104 Treffer aufgestockt. Doch trotz des Erfolgs reichte … Weiterlesen
SV 09 Arnstadt – BSG Wismut Gera 3:0 (0:0)
Im Spitzenspiel der Thüringenliga musste die BSG Wismut am vergangenen Samstag eine bittere Niederlage gegen den SV 09 Arnstadt hinnehmen. Vor 725 Zuschauern, darunter etwa 250 mitgereiste Fans aus Gera, gelang es Arnstadt, mit einem überzeugenden 3:0-Sieg die Tabellenführung zurückzuerobern. Trotz einer guten Vorbereitung und großer Motivation konnte die BSG Wismut nicht die gewünschte Leistung … Weiterlesen
#219 | Endspiel 2022/23
Für die Geraer Fußballfans bleibt die Saison 1998/1999 unvergessen. Damals bot die Thüringenliga einen spannenden letzten Spieltag. Im Stadion der Freundschaft konnte, der von DDR-Nationalspieler Rainer Schlutter trainierte 1. SV Gera mit 2:1 gegen den SV Motor Altenburg gewinnen und fing somit Pößneck noch auf der Ziellinie ab. Nun mag man bei Vergleichen immer irgendetwas finden, was nicht so Recht passt. Aber auch 24 Jahre später sind es zwei Mannschaften, die um die Thüringer Fußballkrone kämpfen. Zwar wäre die BSG Wismut Gera mit einem Sieg am vorletzten Spieltag als Thüringenmeister aus Arnstadt abgereist. Doch es kam anders, weil Arnstadt vor 725 Zuschauern einen souveränen 3:0 Heimsieg erspielte. Am letzten Spieltag hat nun der SV 09 Arnstadt die besten Karten. Mit einem Sieg beim SV Schott Jena wäre die Mannschaft von Martin Hauswald Meister. Gelingt dies nicht, könnte die BSG Wismut Gera mit einem Heimsieg gegen den FSV Martinroda doch noch den zweiten Meistertitel in der Vereinsgeschichte nach Gera holen. Im Podcast analysiert Präsident Maximilian Weiß zunächst den Verlauf der Saison 2022/23. Im zweiten Teil bewertet Trainer Kevin Brettfeld den Verlauf des Spitzenspiels beim SV 09 Arnstadt und erklärt, warum es trotz der Enttäuschung wichtig ist, am letzten Spieltag gegen den FSV Martinroda in das Stadion am Steg zu pilgern.
#218 | 26 Jahre – Der Aufstieg des FC Blau-Weiß Linz
Dramatischer und spannender hätte es am Ende nicht sein können. Nach einer Niederlage gegen den SV Horn hatte der Stahlstadtklub den großen Vorteil aus der eigenen Hand gegeben. Doch nach einem spannenden letzten Spieltag ist der FC Blau-Weiß Linz – 26 Jahre nach der Neugründung – Meister der 2. Bundesliga und somit Aufsteiger in die 1. Liga Österreichs. Über die Höhen und Tiefen der 26jährige Geschichte sowie das Fotofinish der Saison 2022/2023 berichtet Richard Turkowitsch im Podcast.
#217 | Im Schatten der Kampfbahn
Am 19. Mai 2009 wurden in Deutschland zwei Fußballvereine gegründet. Der eine Verein hat aktuell nur 21 stimmberechtigte Mitglieder, spielt im ehemaligen Zentralstadion Leipzig und ist mit zwei Tieren im Logo in der Zwischenzeit DFB-Pokalsieger und Bundesligist. Der andere Verein trägt mit Blau und Gelb zwar die Farben der Messestadt, befindet sich aber in der thüringischen Bachstadt Arnstadt und hat in der Zwischenzeit 750 Mitglieder, von denen der überwiegende Teil stimmberechtigt ist. Der SV 09 Arnstadt zählt zwar zu den sehr jungen Vereinen in Thüringen, kann aber auf eine spannende Fußballgeschichte seiner Vorgänger wie die BSG Motor Rudisleben/Ichtershausen oder den BC 07 Arnstadt zurückblicken kann. Über Vergangenes und Zukünftiges im mitgliederbestimmten Verein spreche ich mit Vizepräsident Lars Fabig.
#216 | Der Intelligenzparagraph und die Geschichte des FK Austria Wien
Der 1911 gegründete FK Austria Wien aus dem 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten zählt zu den erfolgreichsten Fußballklubs in Österreich. Aufgrund der Zusammensetzung seiner Mitglieder, die aus gutbürgerlichen, bildungsnahen Schichten kamen, galt die Austria schon früh als Verein der Intellektuellen, Studenten und Kaufleute. Als „Amateure“ gewannen die Violetten 1924 ihre erste Meisterschaft. Vor zehn Jahren – im Sommer 2013 – gelang unter Trainer Peter Stöger der vorerst letzten Meisterschaftsieg. In der Zwischenzeit liefert der Verein vor allem abseits des Rasen viel Stoff für Schlagzeilen. Die finanziellen Schwierigkeiten sind das bestimmende Theme und sorgen in den letzten Jahren regelmäßig für großes Bangen bei der Lizenzvergabe. Über die Geschichte sowie die Perspektive eines der großen Fußballklubs in Österreich berichtet Journalist Clemens Zavarsky.
#215 | Zurück zu den Wurzeln: Die Geschichte des FC Admira Wacker Mödling
Wer mehr über die Geschichte der zwei Traditionsvereine Wacker und Admira Wien erfahren will, der muss nach Maria Enzersdorf reisen. Das dortige Bundesstadion Südstadt bietet 10.600 Plätze und damit 2.000 mehr als die Markgemeinde Einwohner hat. Beheimatet ist hier der FC Admira Wacker Mödling, der 1971 durch die Fusion der Admira mit Wacker Wien entstand. Die Admira kann auf acht Meistertitel und fünf Pokalsiege sowie eine bewegte Geschichte als „ESV Admira-NÖ Energie“ zurückblicken. Der Sportklub Wacker, für den u.a. Turl Wagner und Gerhard Hanappi spielten, steuert einen weiteren Meistertitel und Cupsieg hinzu.
So entsteht eine spannende Vereinsgeschichte, die auch in jüngerer Vergangenheit mit Felix Magath als sportlichen Leiter einiges zu bieten hat und von den Fans viel Leidensfähigkeit verlangt. Nach dem letztjährigen Abstieg aus der Bundesliga befindet sich der Traditionsverein nun auch in der 2. Liga im Abstiegskampf, was die Frage nach einem Zukunftskonzept aufwirft. Über die Vergangenheit und die Gegenwart von Admira Wacker berichtet Matthias Schwaiger, der seit über 40 Jahren die Südstädter durch alle Höhen und Tiefen begleitet.
#214 | Geldregen mit Risiken
In einem offenen Brief fordern die Fanclubs des 1. FC Nürnberg von ihrer Vereinsführung, dass sich diese „nicht mit dem Teufel ins Bett legen soll“. Ähnliche Forderungen gibt es von vielen Fanszene in Deutschland. Hintergrund ist der mögliche Einstieg von sogenannten Private-Equity-Investoren, den die Mitglieder der Deutschen Fußball Liga (DFL) und damit 36 Vereine aus der 1. und 2. Bundesliga derzeit diskutieren. Diese sollen sich für 20 Jahre eine Beteiligung an den Medienrechten der Bundesliga sichern können. Der überparteiliche Verein Finanzwende fordert die DFL-Mitglieder auf, den Plan zu stoppen und startete dazu eine Petition. In einer Pressemitteilung erklärte Geschäftsführer Daniel Mittler: „Ein Private-Equity-Einstieg würde den Fußball dramatisch verändern – und das sicher nicht zum Guten.” Die Bürgerbewegung befürchtet durch den Einstieg von Geldgebern, die vor allem auf maximale Rendite aus sind, Verschlechterungen für die Fans der Bundesliga. In der Epsiode 214 berichtet Daniel Mittler über die möglichen Folgen des Investoreneinstiegs.
#213 | Mythos Rapid
2015 entwickelten die Mitglieder des SK Rapid Wien ein gemeinsames Leitbild. Darin heißt es: „Der SK Rapid steht für Werte aus Tradition. Unser Name ist und bleibt „Sportklub Rapid“. Unsere Farben sind und bleiben grün und weiß. Unser Wappen ist unveränderlich.“ Die Bedeutung mag bei oberflächlicher Betrachtung aus Deutschland vielleicht nicht sofort deutlich zu werden, doch spätestens die jüngere Geschichte des Sportvereins Austria Salzburg, der 2005 zeitgleich Namen und Vereinsfarben verlor oder die starke Präsenz der Farbe Rosa bei Linzer Athletik-Sport-Klub, die weder im Fanblock noch in der eigenen Geschichte sondern nur beim Sponsor zu finden ist, zeigen, dass den Rapid-Mitgliedern mit diesem Beschluss etwas gelungen ist, was in Fußball-Österreich alles andere als selbstverständlich ist. In Wien-Hütteldorf bleiben Vereinsname und -farbe in der Zukunft unantastbar. Über einen besonderen Verein mit einer großen Tradition berichtet Vereinshistoriker Laurin Rosenberg.