In der Easi Arena erlebten die 8.000 Zuschauer am Sonntagabend ein torloses, aber intensives Duell zwischen Aufsteiger Royale Association Athlétique Louviéroise und Meister Royale Union Saint-Gilloise. Während die „Loups“ den Punkt wie einen Sieg feierten, war es für den Titelverteidiger ein herber Dämpfer im Kampf um die Tabellenspitze.
Union hatte über weite Strecken große Mühe im Aufbau. Selbst einfache Zuspiele kamen nicht an, Annahmen misslangen, mögliche Angriffe versandeten früh. Trainer Sébastien Pocognoli wurde deutlich: „Sowohl kollektiv als auch individuell waren wir unter dem Niveau. Es war mit Abstand unser schlechtestes Spiel der Saison.“ Er ergänzte: „In allen Aspekten blieben wir unter der Messlatte – technische Fehler, Hereingaben ins Toraus, mangelnde Disziplin in der Ordnung.“
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Die Kunstrasen-Debatte ließ Pocognoli nicht gelten. Zwar hatte Union in der Woche auf einem Kunstrasen in Grimbergen trainiert, doch der Coach stellte klar: „Es lag nicht am Platz. So etwas sollte uns besser nicht noch einmal passieren.“ Abwehrchef Christian Burgess suchte indes nach dem Abpfiff mit Blick auf den Untergrund eine Erklärung („Es war nicht leicht, auf diesem Platz schnell zu spielen“), die der Trainer öffentlich verwarf.
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Klares Chancenplus gab es nicht. Die zwei besten Gelegenheiten der Gäste hatte Kevin Rodríguez, beide Male parierte RAAL-Keeper Marcos Peano stark. Ansonsten fand Union kaum Lösungen, auch Standards – sonst eine Stärke von Charles Vanhoutte – blieben unterdurchschnittlich. „Wir gaben La Louvière dadurch den Glauben, dass sie etwas holen könnten“, räumte Pocognoli ein.
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La Louvière überzeugte mit Disziplin und Intensität, angetrieben von einer lautstarken Kulisse. Die „Loups“ wurden von ihrer Anhängerschaft regelrecht nach vorn gepeitscht und hielten den Meister in einem engen Spiel vom Tor fern – ein Punkt, der sich wie ein Sieg anfühlte.
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Auch aus der Union-Kabine kamen klare Worte. Kapitän Mac Allister sagte bei DAZN: „Ein Punkt ist nicht schlecht. Wir haben nicht unser bestes Spiel gemacht; normalerweise wollen wir die drei Punkte, aber im Kontext dieser Partie ist ein Zähler in Ordnung. Als Meister wollen wir alles gewinnen, aber der Gegner hat es gut gemacht.“ (DAZN-Interview)
Trotz aller Kritik nahm Pocognoli einen kleinen positiven Aspekt mit: „Am Ende nehmen wir einen Punkt mit und bleiben ungeschlagen – nach einer schwierigen Auswärtsreise ist das auch etwas.“ In der Tabelle verpasste Union jedoch den Sprung an die Spitze; dort steht nach diesem Spieltag Sint-Truiden allein. Nieuwsblad 7sur7.be
La Louvière erarbeitet sich mit Kompaktheit, Laufarbeit und Atmosphäre einen verdienten Punkt gegen den Champion. Union fehlt es an Präzision, Tempo und Wucht – vielleicht ein Dämpfer zum richtigen Zeitpunkt und in jedem Fall eine Warnung für die kommenden Wochen.
Quellen
- Walfoot: Personne pour sortir de la mêlée : l’Union contrariée par la tenaille louviéroise
- Walfoot: Des Loups omniprésents, avec Lahssaini en chef de meute – les notes de la RAAL contre l’Union
- Transfermarkt: RAAL La Louvière – Union Saint-Gilloise, Spielbericht
- L’Avenir (Printausgabe, 25.08.2025): „Zowel collectief als individueel was het ondermaats“ – Analyse von Sébastien Pocognoli
- Nieuwsblad: “Het lag niet aan het terrein”: kampioen Union zoekt naar antwoorden voor de non-match tegen La Louvière – https://www.nieuwsblad.be/…/het-lag-niet…/85399900.html
- DAZN: Interview Mac Allister