Familie, Kapitänsbinde und die Champions League

Christian Burgess liefert im Gespräch mit Tjorven Messiaen von gva.be Einblicke in seine Gefühlswelt sowie seine über Treue zu Union

„Meine Frau und ich sind hier sehr glücklich, unsere Tochter geht in die Kita gleich um die Ecke. Das ist mindestens genauso viel wert wie ein Wechsel zu einem Klub, bei dem ich mehr verdienen könnte“, sagt Christian Burgess. Der 33-jährige Innenverteidiger von Union Saint-Gilloise wirkt zufrieden – und das, obwohl er im Sommer durchaus die Möglichkeit gehabt hätte, anderswo finanziell deutlich aufzubessern.

An Angeboten mangelte es nicht. „Ein Klub aus der League One wollte mich für ein langfristiges Projekt verpflichten. Auch ein paar exotische Vereine haben angeklopft. Aber nichts davon war so, dass ich dafür Union und Brüssel verlassen wollte.“ Stattdessen entschied sich Burgess für den Verbleib bei den „Unionisten“ – aus Überzeugung und mit einem klaren Ziel: „Mit der Hand aufs Herz: Ich bleibe hier, weil ich wirklich in der Champions League spielen will.“

Der neue Kapitän

Nach dem Abgang von Anthony Moris trägt Burgess nun die Kapitänsbinde. „Eigentlich hat sich nicht viel geändert. Schon vorher habe ich meine Rolle in der Kabine gespielt. Jetzt versuche ich einfach, die gute Arbeit von Anthony fortzusetzen. Aber natürlich ist es eine Ehre, diese Armbinde zu tragen.“

Burgess weiß aber auch: Ein Vertrag ist in diesem Geschäft nie selbstverständlich. „Nur weil ich Kapitän bin, bekomme ich kein neues Arbeitspapier geschenkt. Ich muss es mir verdienen – jedes Spiel. Auch wenn es am Ende nur ein symbolischer Vertrag wäre, ich muss Leistung bringen.“

Champions-League-Fieber

Der Traum von der Königsklasse ist für Burgess nun Realität. „Das ist das Größte – neben dem Spielen für das eigene Land. Für England ist es wahrscheinlich zu spät, auch wenn ich theoretisch noch für Schottland auflaufen könnte. Aber die Champions League ist das absolute Highlight.“

Vor der Auslosung nächste Woche hat der Engländer klare Wünsche: „Chelsea wäre fantastisch – Stamford Bridge ist einfach ein ikonisches Stadion. Aber auch eine spanische Topmannschaft wäre großartig. Und gegen Bayern oder Dortmund hätte ich sicher auch nichts.“

Mentor statt Neid

Neid verspürt Burgess nicht, wenn ehemalige Mitspieler zu großen Klubs wechseln. „Wenn ich Noah Sadiki nach Sunderland oder Franjo Ivanovic nach Benfica gehen sehe, dann freue ich mich einfach für sie. Sie haben es verdient.“ Seine Rolle sieht er inzwischen woanders: „Ich bin jetzt mehr Mentor für die jungen Spieler, jemand, der darauf achtet, dass der Standard hoch bleibt.“

So bleibt Christian Burgess das, was ihn in Brüssel längst zu einer Institution gemacht hat: ein verlässlicher Führungsspieler, der Familie, Loyalität und sportlichen Ehrgeiz miteinander verbindet – und Union Saint-Gilloise in die Champions League führt.

Hinweis: Das abgebildete Porträt wurde mithilfe eines KI-Bildgenerators erstellt. Es handelt sich nicht um eine authentische Fotografie der Person, sondern um eine künstlich erzeugte Darstellung, die vom tatsächlichen Aussehen abweichen kann.

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