Der Debüt-Torschütze aus Vöcklabruck

Raul Alexander Florucz hat in seinem ersten Pflichtspiel für Royale Union Saint-Gilloise sofort Eindruck hinterlassen. Beim Eröffnungsspiel der belgischen Jupiler Pro League gegen Royal Antwerp wurde der 24-jährige Oberösterreicher zur Pause eingewechselt – und traf in der 68. Minute eiskalt zum 1:1-Endstand. Es war sein erster Ballkontakt im Strafraum – und sein erster Stempel auf der belgischen Bühne.

Raul Alexander Florucz (*10. Juni 2001 in Vöcklabruck, Oberösterreich) startete seine fußballerische Ausbildung bei DSG Union Haid und durchlief weiter Jugendstationen beim FC Pasching und der AKA Linz, bevor er 2019 zu Lokomotiva Zagreb wechselte. Nach Leihen u. a. zu Sesvete, Hrvatski Dragovoljac und Jarun in Kroatien brachte er im Sommer 2023 den endgültigen Sprung zum slowenischen Spitzenklub Olimpija Ljubljana. Dort etablierte sich Florucz schnell und erzielte 27 Tore in 76 Spielen. In der vergangenen Saison war er in fast jedem zweiten Ligaspiel erfolgreich und führte Olimpija zur Meisterschaft. Zusätzlich wurde er Torschützenkönig und Spieler der Saison in Slowenien.
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Am 17. Juni 2025 unterschrieb Florucz einen Vertrag bei Union Saint‑Gilloise, dem amtierenden belgischen Meister, gültig bis Juni 2029. in den Medien wurde von einer Ablöse in Höhe von fünf Millionen Euro berichtet.

Sein Transfer nach Belgien war für ihn ein bewusster Schritt:

„Le projet que l’Union m’a proposé était incroyable. Je me vois grandir ici, en tant que personne et en tant que joueur.“
„Das Projekt der Union war unglaublich. Ich sehe mich hier als Spieler und Mensch wachsen.“
Walfoot.be, 27.07.2025

Florucz betonte, dass er zahlreiche Angebote erhalten habe – doch das sportliche Gesamtbild und die jüngste Erfolgsbilanz der Union hätten letztlich den Ausschlag gegeben.

Emotional, geerdet – und mit Sinn für das Besondere

Am 26. Juli 2025 debütierte Florucz in der Jupiler Pro League – im prestigeträchtigen Eröffnungsspiel zwischen Royal Antwerpen und Royale Union Saint‑Gilloise. Er wurde zur Pause eingewechselt und erzielte in der 68. Minute seinen ersten Ligatreffer für Union – nach einem schnellen Gegenstoß ins lange Eck – bei seinem ersten Ballkontakt im Strafraum.Nach seinem Einstand bemühte sich Florucz um Understatement:

„Ich bin mit meinem Tor zufrieden, aber nicht mit dem Ergebnis. Ich vergleiche mich mit niemandem – ich bin hier, um Meister zu werden und das Team so wettbewerbsfähig wie möglich zu machen.“
Walfoot.be, 27.07.2025

Der Stürmer äußerte sich zugleich reflektiert zur Herausforderung des Wechsels:

„Es ist natürlich eine Herausforderung, ein neues Land, eine neue Liga kennenzulernen – aber ich bin ziemlich offen.“
Walfoot.be, 27.07.2025

J’aime le football old school“ – eine Spielphilosophie mit Haltung

Besonders bemerkenswert ist Florucz’ Selbstverständnis als Fußballer:

„Ich liebe Old-School-Fußball. Ich möchte dem Publikum Freude bereiten. Heute geht es nicht mehr um Technik, sondern um Statistiken – aber ich versuche trotzdem, diesen Spaß und den Fußball von früher einzubringen.“
Walfoot.be, 27.07.2025

Damit setzt er sich bewusst von einem rein zahlengetriebenen Leistungsdenken ab – ein Statement, das bei den Fans im traditionsreichen Parc Duden gut ankommen dürfte.

Lob von der Trainerbank – und ein starker Auftakt

Trainer Sébastien Pocognoli bremste die Euphorie ein wenig, lobte aber deutlich:

Raul muss ich erst noch besser kennenlernen, er hat zwei bis drei Wochen der Vorbereitung verpasst und kam erst im letzten Freundschaftsspiel gegen Paris zum ersten Mal zum Einsatz. Er befindet sich noch in einer Phase, in der er sich körperlich wieder auf den neuesten Stand bringen und sich mit den anderen abstimmen muss, aber ich konnte bereits im Training die Qualität seines linken Fußes bewundern.“
Walfoot.be, 27.07.2025

Gekommen, um zu wachsen

Mit seiner Leistung im ersten Spiel, seinen reflektierten Aussagen und einer klaren Haltung zum Spielstil positioniert sich Raul Florucz als mehr als nur ein weiterer Stürmer in einer langen Reihe erfolgreicher Angreifer bei Royale Union Saint‑Gilloise. Er ist offensichtlich nach Saint-Gilles gekommen, um zu wachsen – aber auch, um das Spiel mit einem Hauch Nostalgie zu bereichern.

Quellen

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