Zum 30-jährigen Jubiläum des Mauerfalls präsentierten die Social-Media-Verantwortlichen der Sportschau ihren Followern nur die Bundesliga-Tabelle als „Mauerfall-Tabelle“. Der Punktestand in der DDR-Oberliga am 9. November 1989 spielt zum Wendejubiläum offensichtlich keine Rolle und das verdeutlicht erneut, dass der DDR-Fußball in der gesamtdeutschen Rückblende nur eine Nebenrolle einnimmt. Es sei denn, es geht um lustige Klubnamen, diese sorgen dann für Begeisterung in allen Redaktionen. Doch der DDR-Fußball ist für viele Fans ein wichtiger Teil ihrer Fußballsozialisation. Dabei geht es um deutlich mehr als den 1:0 WM-Sieg von 1974 oder Namen wie Sammer, Sparwasser und Thom. Umso wichtiger ist es, dass sich begeisterte Fußballhistoriker um die vermeintlichen Fußnoten in der deutschen Fußballgeschichte kümmern. Dazu zählt auch Lars Harnisch, der seit zwei Jahren auf dem Twitter-Kanal @fußballhistoriker über Siege und Niederlagen des DDR-Fußball berichtet und damit eine große Anhängerschaft begeistert.
Weitere Informationen und Links
Intro und Danke
ZDF: Als Reiner Calmund fast die DDR leer kaufte
https://www.youtube.com/watch?v=GGpQoT17p38
MDR: Rückblick DDR-Oberliga
https://www.youtube.com/watch?v=7tDClIg94Kk
zeitzeugen-portal: Frank Lippmann, damals Stürmer bei Dynamo Dresden, erzählt, wie er sich 1986 im Hotel nach der Niederlage gegen Uerdingen gegen die Rückkehr in die DDR entschied.
https://www.youtube.com/watch?v=504xkvwh8kU
BSG Stahl Brandenburg v SG Dynamo Dresden 28 SEP 1984
https://www.youtube.com/watch?v=drDeSY4JW1o
Lok Leipzig – „Schiebermeister“?? BFC Dynamo 1986
https://www.youtube.com/watch?v=E9hnxMLWfV8&feature=emb_logo
Wir danken Broke For Free für den Song „Night Owl“ (https://freemusicarchive.org/music/Broke_For_Free/Directionless_EP/Broke_For_Free_-_Directionless_EP_-_01_Night_Owl), der aufgrund der Lizens CC BY 3.0 | https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/ im Podcast verwendet wird.
Ebenfalls danken wir Cambo für ihren Song „Coffee“ (https://www.freemusicarchive.org/music/Cambo/Chilled_Beats), der aufgrund der Lizens CC BY 4.0 | https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/ im Podcast verwendet wird.
Der Fußballhistoriker
https://twitter.com/FussballDdr
https://www.facebook.com/fussballhistoriker/
Die Zeitspiel Legenden – Fußballvereine – Band 1
Fußballgeschichte wird an vielen Orten geschrieben. Die Buchreihe „ZEITSPIEL Legenden“ erzählt sie flächendeckend und lokal. Wie es war, wie es wurde, wie es heute ist. Ausführliche und kenntnisreiche Vereinsporträts von der Gründung bis in die Gegenwart. Geschrieben von ausgewiesenen Kennern, stark bebildert, emotional, bereichernd.
http://www.zeitspiel-magazin.de/neue-buchreihe-zeitspiel-legenden-fussballvereine.html
Band 1 enthält:
Große Porträts: Altona 93, SC Leu 06 Braunschweig, Eintracht Osnabrück, Wuppertaler SV, Sportfreunde Hamborn 07, SC Jülich 10, FC Vorwärts Berlin, FC Vorwärts Frankfurt, BSG Wismut Gera, Borussia Neunkirchen, BSC Oppau, FC Bayern Hof, CSC 03 Kassel, FC Emmendingen, Notts County, Wiener Sport-Club, Huracán Buenos Aires
Kurzporträts: MTV Braunschweig, FC Stern Bremen, TSV Friesen Hänigsen, LoLa Hohenlockstedt, BVH Dorsten, SV Brackwede, FC Hennef 05, Hellweg Lütgendortmund, TSG/FV Gröditz, SC Frankfurt/O., VfB/BSG MK Sangerhausen, BSG Baumechanik Neubrandenburg, SC Birkenfeld, Sportfreunde Herdorf, SC 07 Altenkessel, FC Penzberg, Olympia Lampertheim, Mannheimer FC Lindenhof, SG Lörrach-Stetten
Bestellinformationen
ZEITSPIEL Legenden: Fußballvereine, Band 1
168 Seiten, 17 x 21 cm, Paperback, ca. 150 Abbildungen
Edition Zeitspiel, Zeitspiel-Verlag
ISBN: 978-3-96736-005-9
http://my-eshop.info/epages/b0800c98-0b2d-4be8-93c5-6aa76ed70c47.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/b0800c98-0b2d-4be8-93c5-6aa76ed70c47/Products/6985
Vereine mit spannenden Namen
BSG Umformtechnik Erfurt
BSG Isolator Neuhaus-Schierschnitz
BSG ORSTA Parchim und später BSG Hydraulik Nord Parchim
https://www.svz.de/sport/lokaler-sport/lokaler-sport-parchimer-zeitung/wiedersehen-nach-40-jahren-id26314432.html
BSG Zierporzellan Lichte
https://meinanzeiger.de/saalfeld/fussball-die-sg-graefenthal-lichte-ein-zusammenschluss-zahlt-sich-aus/
BSG Fischlandschmuck Ribnitz
Am 2. November 1949 wurde die Sportgruppe Ribnitz in die Betriebssportgemeinschaft Fischlandschmuck Ribnitz umgewandelt
https://de.wikipedia.org/wiki/BSG_Lokomotive_Ribnitz
SC Einheit Dresden
Der Sportclub Einheit war am 20. November 1954 als Schwerpunktclub der zentralen Sportvereinigung Einheit gegründet worden und vereinigte neben Fußball alle populären Sportarten. Die Fußballsektion wurde aus den Mannschaften der Betriebssportgemeinschaft Rotation Dresden gebildet, deren 1. Mannschaft seit 1950 in der Oberliga spielte.
https://de.wikipedia.org/wiki/SC_Einheit_Dresden_(Fu%C3%9Fball)
Fußball in der DDR – Historischer Zeitablauf
Dauerhafte Auflösung sämtlicher Vereine in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) nach dem Krieg – 1945-1949
Das Potsdamer Abkommen und die Beschlüsse des alliierten Kontrollrats hatten zur Folge, dass sämtliche bürgerlichen Fußballvereine als Unterorganisationen der NSDAP verboten wurden und spätestens zum 1. Januar 1946 aufgelöst werden mussten, um zu verhindern, dass aus ihnen erneut „Pflanzstätten soldatischer Tugend“ werden.
Anstelle der aufgelösten Vereine entstanden im Laufe der Jahre 1945/46 Sportgruppen und lose organisierte Sportgemeinschaften (SG), denen zunächst nur ein regional begrenzter Spielbetrieb erlaubt war. Betroffen waren auch die früheren deutschen Meister VfB Leipzig (1903, 1906, 1913) als SG Probstheida und der Dresdner SC (1943, 1944) als SG Dresden-Friedrichstadt. Während sich in den westdeutschen Besatzungszonen die traditionellen Sportvereine bald wieder neu gründen konnten, wurde in der Sowjetischen Besatzungszone der Kontrollratsbeschluss konsequent durchgeführt, da bürgerliche Vereine dort auch nicht mehr in das politische System passten.
1948 und 1949 konnten unter der Regie des 1948 in der Sowjetischen Besatzungszone gegründeten Deutschen Sportausschusses so genannte Ostzonenmeisterschaften mit Beteiligung der besten Mannschaften aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, insgesamt 10 Teilnehmer, durchgeführt werden. Beide Meister, SG Planitz (1948) und ZSG Union Halle (1949), wurden im K.O.-System ermittelt.
1949/50: Unter der Regie des in der Sowjetischen Besatzungszone gegründeten Deutschen Sportausschusses (DS) sollten die besten Mannschaften der Vorsaison in der neu geschaffenen DS-Liga einen ostdeutschen Fußballmeister ausspielen. Für die eingleisige Spielklasse waren die Teilnehmer der 2. Ostzonenmeisterschaft 1949 gesetzt. Dabei handelte es sich um die jeweiligen Meister und Vizemeister der fünf ostdeutschen Länder Mecklenburg, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Um der Spielstärke und der relativ hohen Anzahl an Mannschaften in Sachsen gerecht zu werden, wurde dem Land ein Startplatz mehr zugestanden. Das Teilnehmerfeld komplettieren die beiden Finalteilnehmer sowie der Drittplatzierte des erstmals ausgetragenen FDGB-Pokals der Vorsaison.
Damit ergab sich folgende Zusammenstellung der ersten Oberliga:
- SG Wismar-Süd (Meister Mecklenburg-Vorpommerns)
- SG Schwerin (Vizemeister Mecklenburg-Vorpommerns)
- SG Babelsberg (Meister Brandenburgs)
- BSG Franz Mehring Marga (Vizemeister Brandenburgs)
ZSG Union Halle (Meister Sachsen-Anhalts) - SG Eintracht Stendal (Vizemeister Sachsen-Anhalts)
- SG Fortuna Erfurt (Meister Thüringens)
- SG Altenburg-Nord (Vizemeister Thüringens)
- SG Dresden-Friedrichstadt (Meister Sachsens)
- SG Einheit Meerane (Vizemeister Sachsens)
- ZSG Industrie Leipzig (Meisterschaftsdritter Sachsens)
- BSG Waggonfabrik Dessau (Pokalsieger)
- BSG Gera-Süd (Vize-Pokalsieger)
- ZSG Horch Zwickau (Dritter im Pokal)
Skandalspiel in Dresden
Die Meisterschaft wurde am 16. April 1950 in einem buchstäblichen Meisterschaftsfinale zwischen Horch Zwickau und der SG Dresden-Friedrichstadt am letzten Spieltag entschieden. Dabei verloren die vor dem Spieltag auf dem ersten Tabellenplatz liegenden Dresdner zuhause im Ostragehege gegen die zweitplatzierten Zwickauer mit 1:5, womit Horch noch an ihnen vorbeizog. Danach kam es unter den 60.000 Zuschauern im Stadion zu Ausschreitungen, da der Dresdner Anhang Manipulationen vermutete, um dem bürgerlichen Verein SG Dresden-Friedrichstadt zu schaden.
https://de.wikipedia.org/wiki/DDR-Fu%C3%9Fball-Oberliga_1949/50
https://chemiefanforum.de/forum/index.php?article/4-die-ddr-sportvereinigungen-und-ihre-betriebssportgemeinschaften-sportclubs-sowie/
https://www.saechsische.de/plus/das-skandal-fussballspiel-von-dresden-5195439.html
https://www.dsc-archiv.de/wiki/1._Mannschaft_1949/1950
https://www.dsc-museum.de/2019/05/14/sg-dresden-friedrichstadt-zsg-horch-zwickau-1-5-1-3/
Bildung zentraler Sportvereinigungen (ab 1950)
Am 03.04.1950 beschloss der Deutsche Sportausschuss die Einführung der Sportvereinigungen. Diese wurden in den folgenden Jahren aufgebaut und nach der Branchenstruktur des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes gegliedert. In der DDR gab es 18 Sportvereinigungen, davon 16 zivile. Die Sportvereinigungen waren wichtige Säulen in der Anfangszeit des DDR-Sports.
- Aktivist = Bergbau
- Anker = Werften
- Aufbau = Bauwesen, Holzindustrie
- Chemie = Chemische Industrie , Glas und Keramik
- Dynamo = VP, MfS, Zoll (Innere Sicherheit)
- Einheit = Verwaltung, Banken, Versicherungen
- Empor = Handel
- Fortschritt = Textil- und Bekleidungsindustrie
- Lokomotive = Deutsche Reichsbahn
- Mechanik = Metallindustrie
- Medizin = Gesundheitswesen
- Motor = Maschinen- und Fahrzeugbau
- Post = Post und Fernmeldewesen
- Rotation = Druckindustrie
- Stahl = Stahlindustrie
- Traktor = Landwirtschaft
- Turbine = Energieindustrie
- Vorwärts = Nationale Volksarmee (resp. KVP)
- Wismut = Uranbergbau
- Wissenschaft = Unis, Hochschulen
Sie hatten die Aufgabe, die Förderung der Sportgemeinschaften innerhalb ihres Gewerkschaftsbereiches zu organisieren und den Sportverkehr zu regeln. Letzteres geschah unter anderem durch die Organisation zentraler SV-Wettkämpfe, aber auch durch Einflussnahme beim Sportlerwechsel zu anderen Sportgemeinschaften. Gegliedert waren die Sportvereinigungen in Bezirksorganisationen. Alle Sportgemeinschaften erhielten entsprechend ihrer übergeordneten Sportvereinigung einheitliche Namen.
Trennung von Leistungs- und Breitensport – Gründung von Sportclubs (SC)
(ab 1954)
Auf Beschluss des DTSB vom 20. November kam es zur Gründung von Sportclubs (SC), deren Sektionen (u.a. Sektion Fußball) als Hochleistungsstützpunkt für die verschiedenen Sportarten dienen sollten. Die Sportclubs wurden Städten angesiedelt, in denen leistungsstarke Volkseigene Betriebe (VEB) als Trägerbetrieb fungierten. In erster Linie sollten die Sportclubs dabei in den Hauptstädten der nach der Verwaltungsreform von 1952 entstandenen Bezirke angesiedelt werden, die da waren:
- Hauptstadt Berlin (8 Stadtbezirke)
- Cottbus (15 Kreise, 715 Gemeinden)
- Dresden (17 Kreise, 770 Gemeinden)
- Erfurt (15 Kreise, 801 Gemeinden)
- Frankfurt (12 Kreise, 474 Gemeinden)
- Gera (13 Kreise, 579 Gemeinden)
- Halle (23 Kreise, 728 Gemeinden)
- Karl-Marx-Stadt (24 Kreise, 681 Gemeinden)
- Leipzig (13 Kreise, 565 Gemeinden)
- Magdeburg (20 Kreise, 776 Gemeinden)
- Neubrandenburg (15 Kreise, 584 Gemeinden)
- Potsdam (17 Kreise, 834 Gemeinden)
- Rostock (13 Kreise, 405 Gemeinden)
- Schwerin (11 Kreise, 547 Gemeinden)
- Suhl (9 Kreise, 408 Gemeinden)
Besonderheiten
BSG Empor Lauter – SC Empor Rostock
Die BSG Empor Lauter war eine Betriebssportgemeinschaft, deren Fußball-Mannschaft Anfang der 1950er Jahre in der DDR-Oberliga spielte, der höchsten Spielklasse im DDR-Fußball. In der Hinrunde der Oberliga-Saison 1954/55 wurde ein großer Teil der Mannschaft aus dem 8000 Einwohner zählenden sächsischen Ort Lauter im Erzgebirge nach Rostock delegiert, um künftig für den SC Empor Rostock zu spielen.
https://www.mdr.de/zeitreise/stoebern/damals/artikel96300.html
SV Vorwärts Leipzig – FC Vorwärts Berlin – FC Vorwärts Frankfurt (Oder)
1951 wurde in Leipzig der SV Vorwärts Leipzig gegründet, zog 1953 nach Ost-Berlin und gewann dort bis 1971 als Vorwärts Berlin mehrfach die Meisterschaft und den Pokal im DDR-Fußball. Seit 1971 spielte der Club in Frankfurt, zunächst als FC Vorwärts Frankfurt (Oder) und später als FC Victoria ’91 Frankfurt (Oder) und Frankfurter FC Viktoria. Am 1. Juli 2012 benannte sich Viktoria unter Anschluss des MSV Eintracht Frankfurt in 1. FC Frankfurt (Oder) E. V. um.
https://www.berliner-zeitung.de/sport-leidenschaft/1-fc-frankfurt-oder-und-die-zahmen-fuechse-bei-nacht-li.93192
Die erneute „Delegierung“ nach Frankfurt (Oder) 1971, von vielen als politisches Ränkespiel beurteilt, verteidigt er noch heute. „Hier gab es für uns im Gegensatz zu Berlin mit seinen drei Fußball-Clubs eine bessere Nachwuchs-Basis zur weiteren Entwicklung, und hier hatten wir auch mehr Zuschauer.“ An den Glanz vor allem der 60-er Jahre mit sechs Meistertiteln und zwei Pokalsiegen allerdings konnte der FCV nie mehr anknüpfen. Aber er hat der Stadt und dem Umfeld internationales Flair im Europacup und 20 Jahre Oberliga-Kost beschert.
https://www.moz.de/landkreise/oder-spree/frankfurt-oder/artikel9/dg/0/1/1772831/
Bezirk Gera
Seit der Ansiedlung des Sportclubs in Jena Mitte der 50-erJahre gab es aber immer wieder Versuche, den Leistungssport in der Bezirkshauptstadt Gera anzusiedeln: „Die Sektion Fußball, das Kollektiv des Deutschen Meisters Motor Jena, wird in die BSG Zeiss Jena überführt und startet künftig als BSG Motor Zeiss Jena in der Oberliga.(…)Im Fußball startet künftig die Mannschaft der BSG Wismut Gera als Vertretung des Sportclubs Gera. Diese Mannschaft ist sofort so zu unterstützen, sodass die Möglichkeit besteht, die höchste Spielklasse zu erkämpfen.“
Der Bundesvorstand des DTSB entschied sich im Oktober 1963 auf Weisung des damaligen Leiters der Abteilung Sport des ZK der SED Erich Honecker jedoch dagegen. Der SC Motor Jena wurde nicht nach Gera verlegt. Die SED-Bezirksleitung wurde „gebeten, im Interesse einer ordnungsgemäßen Vorbereitung der Olympischen Spiele von jeglicher weiteren Diskussion in dieser Frage abzusehen.“
Dass diese massive Initiative zur Verlegung des SC nach Gera letztlich nicht beschlossen wurde, verweist neben der Gestaltungsmacht der SED in sportstrukturellen Fragen auch auf den großen Einfluss des VEB Carl Zeiss und damit auf die Machtverhältnisse im Bezirk
https://publishup.uni-potsdam.de/opus4-ubp/frontdoor/deliver/index/docId/4849/file/kummer_diss.pdf
Bildung von Fußballclubs – Herauslösen aus den Sportclubs (ab 1965)
Da der DDR-Fußball international bisher nur eine untergeordnete Rolle spielte, gab es zur Jahreswende 1965/66 erneut eine strukturelle Änderung. Durch Ausgliederung von Fußballsektionen aus den Sportclubs wurden folgende neue Fußballclubs gegründet:
Förderung des BFC Dynamo
Die Oberliga-Saison 1978/79 markierte eine Wende im DDR-Fußball und brachte den ersten von zehn Meistertiteln in Serie des Berliner FC Dynamo.
Der Schand-Elfmeter von Leipzig
„Doch der Jenaer Schiedsrichter Bernd Stumpf hält sich nicht an die Regel, dass ein Spiel 90 Minuten dauert. Er leitet die DDR-Oberliga-Partie zwischen Lok Leipzig und dem BFC Dynamo nach einer anderen Linie: Schluss ist, wenn DDR-Meister BFC von Stasi-Chef Erich Mielke das Siegtor oder zumindest den Ausgleich erzielt hat. 22. März 1986, Bruno-Plache-Stadion, 95. Minute: Eine Flanke segelt in Leipzigs Strafraum, der Ost-Berliner Bernd Schulz kommt zu Fall, Stumpf pfeift Elfmeter. Frank Pastor trifft zum 1:1. Der „Schand- Elfmeter von Leipzig“ geht in die ostdeutsche Sportgeschichte ein.“
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/sport/foul-von-hoechster-stelle/695462.html (2006)
„Unter der spärlichen Zuhörerschaft befand sich auch jener Bernd Stumpf. „Ich habe kein einziges Spiel verpfiffen“ , schrie Stumpf und erhielt dabei lautstarke Zustimmung von zwei ehemaligen Kollegen an seiner Seite. Die DDR-Schiedsrichter hätten sich nie korrumpieren lassen, Leskes Erkenntnisse seien daher „Schwachsinn hoch drei“ . Dann setzte der gebürtige Jenaer noch einen drauf, indem er auf die West-Herkunft des Politologen anspielte: „Sie kommen nicht von hier, sie wissen nicht, wie es war.“ Hanns Leske ließ sich durch die Vorwürfe allerdings nicht aus der Ruhe bringen, verwies beharrlich darauf, nur Fakten genannt zu haben, die auch belegt seien. Die Quellen seiner dreijährigen Recherche seien Papiere der SED, Unterlagen des Deutschen Fußball-Verbandes (DFV) der DDR und des MfS, Zeitungsberichte sowie Gespräche mit Zeitzeugen. Die Schiedsrichter hätten diese Gespräche allerdings stets abgelehnt.“
Quelle: https://www.lr-online.de/nachrichten/pfiffe-aus-der-vergangenheit-35587368.html
Prozess um Adolf Prokop
„Der DFV ließ damals Unregelmäßigkeiten bei Spielen des BFC Dynamo untersuchen und kam zu dem Ergebnis, dass die Schiedsrichter in acht von 26 Fällen den BFC deutlich bevorteilt hätten. Ein für die damalige Zeit einzigartiger Vorgang, griff der Fußballverband damit doch indirekt das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) an.“
Quelle: https://www.thueringer-allgemeine.de/sport/anpfiff-vor-gericht-alt-schiedsrichter-prokop-klagt-gegen-buchautor-id220918961.html
„Es ist ein verqueres Verständnis von Ethik, das Prokop mit seiner Klage an den Tag legte. Als Referee wollte er sich schadlos halten, da ging es ihm darum, die Reputation zu schützen. Aber er nahm in Kauf, dass seine Vergangenheit ausgeleuchtet wird – als hochrangiger Offizier eines Ministeriums, das den eigenen Bürgern mit perfiden Methoden nachstieg.“
Quelle: https://www.nzz.ch/sport/kolumnen/ins-eigene-knie-geschossen-1.18546940
Schwächung der Gegner
„Mitunter agierten Mielkes Büttel noch primitiver, als sie 1981 etwa dafür sorgten, dass drei Nationalspieler des Dynamo-Rivalen aus Dresden – Gerd Weber, Peter Kotte, Matthias Müller – wegen Fluchtgefahr lebenslang für die Oberliga gesperrt wurden. Olympiasieger Weber saß zwischenzeitlich sogar im Gefängnis.“
Quelle: https://www.berliner-zeitung.de/der-bfc-dynamo-will-sich-seine-zehn-ddr-meistertitel-mit-sternen-dekorieren-lassen-ein-historisch-fragwuerdiges-ansinnen-buettel-an-der-pfeife-li.8801
https://www.dynamo-dresden.de/verein/news/newsdetails/dynamo-gratuliert-peter-kotte-1.html
https://www.saechsische.de/es-war-gespenstisch-5016957.html
Die Wendejahre
Der Zusammenschluss der Fußballsysteme (2+6)
Die sechs besten Mannschaften der Oberliga werden in die Bundesliga bzw. 2. Bundesliga aufgenommen. Die Oberliga wird auf der dritten Spielklassenebene der Ligapyramide des DFB eingegliedert. Die Liga und die Bezirksliga werden aufgelöst und an ihrer Stelle wird die vormals bestehende Landesliga wieder geschaffen.
Obwohl Hansa Rostock schon vorzeitig als Meister feststand und Dynamo Dresden aufgrund der guten Tordifferenz ebenfalls den zweiten Platz sicher hatte, besaß der letzte Spieltag sportliche Attraktivität, denn es wurden noch Teilnehmer am UEFA-Cup und Vereine für die 2. Bundesliga gesucht. Acht Vereine hatten die Möglichkeit, sich für einen oder beide Wettbewerbe zu qualifizieren oder ihren sichergeglaubten Startplatz zu verlieren.
Verdienst im DDR-Fußball
„Erhielt 1974 jeder Spieler Ost bei der Teilnahme an der WM mal gerade 2 000 Mark als Prämie, bekamen die westdeutschen Spieler 70 000 DM. Auch die Höhe der monatlichen Bezüge waren hier völlig unterschiedlich! Dort (DDR) ca. 3 000 Mark pro Monat – hier (BRD) pro Monat 20 000 bis 30 000 DM für Spitzenspieler … Unter diesen Bedingungen wurde jede Reise in den kapitalistischen Westen für DDR Funktionäre eine Reise in das Ungewisse! Mit den Worten „Freiheit“ und „Demokratie“ setzten sich hoffnungsvolle DDR-Fußballspieler – wie Nachtweih, Pahl, Götz (später Trainer bei Hertha BSC) und Jörg Berger in den Westen ab! Deren Gehalt wuchs nach einer kurzen Sperre auf Tausende DM pro Monat! Solche Wechsel wurden auch von „Schleußerbanden“ professionell vorbereitet. Natürlich – aus Angst um das sportliche Ausbluten – kam es auch seitens der DDR-Funktionäre zu „Überreaktionen“. Fußballer, die mit ihrem Verein in den Westen reisten, wurden abgeschottet, beobachtet und kaum aus dem Auge gelassen.“
http://ddr-kabinett-bochum.blogspot.com/2012/04/fuball-in-der-ddr-magnet-fur-millionen.html
„In der Studie werden die ökonomischen Grundübel des DDR-Fußballs aufgezählt: Zahlung von Gehältern, die weit über der beruflichen Qualifikation liegen, hohe Sachwertzuwendungen, Einfamilienhäuser, Bungalows, neu eingerichtete große Neubauwohnungen, PKWs, Sonderprämien für Punkte, Tore und Nicht-Abstieg sowie die Zahlung von Handgeld bei Vereinswechsel – oder für das Verbleiben im Club.“
https://www.deutschlandfunk.de/hanns-leske-erich-mielke-die-stasi-und-das-runde-leder-der.730.de.html?dram:article_id=102268
DDR-Fußballer auf der Flucht
Lutz Eigendorf
Lutz Eigendorf: Tod eines „Republikflüchtlings“
https://www.ndr.de/sport/fussball/Lutz-Eigendorf-Tod-eines-Republikfluechtlings,eigendorf6.html
Für einiges Aufsehen sorgte in diesem Zusammenhang der ARD-Film „Tod dem Verräter“ von Heribert Schwan aus dem Jahr 2000. Der Historiker ist ein Verfechter der Mord-Theorie und will in den Stasi-Akten einen handschriftlichen Beweis für die angeordnete Tötung Eigendorfs gefunden haben.
https://www.heribert-schwan.de/werke/tod-dem-verraeter-der-lange-arm-der-stasi-und-der-fall-lutz-eigendorf/
Falko Götz
Falko Götz – ein abgeworbener „Verräter“
https://www.n-tv.de/sport/fussball/Falko-Goetz-ein-abgeworbener-Verraeter-article11662021.html
Frank Lippmann
Wie zwei DDR-Fußballer in den Westen flüchteten
https://www.welt.de/sport/fussball/article5119343/Wie-zwei-DDR-Fussballer-in-den-Westen-fluechteten.html
DDR und Staatssicherheit
Die DDR-Staatssicherheit hat im Thüringer Fußball deutlich mehr Spitzel geführt als bislang bekannt. Umfangreiche Recherchen von MDR THÜRINGEN zeigen, dass Dutzende Sportler, Club-Verantwortliche, Ärzte und Fans der Oberliga-Clubs von Erfurt und Jena für die Stasi arbeiteten.
https://www.mdr.de/thueringen/stasi-fussball100.html
Stange berichtet völlig bedenkenlos von finanziellen Nöten eines Spielers, der nach seiner Einschätzung über seine Verhältnisse lebt. In einem anderen Fall mokiert er sich über den Lebenswandel mehrerer ihm anvertrauter Spieler. Einer davon führe offenbar ein ausschweifendes Sexualleben. Zitat Stange: „Mindestens drei Mädchen haben sich in letzter Zeit die Schwangerschaft unterbrechen lassen.“
https://www.deutschlandfunk.de/hanns-leske-erich-mielke-die-stasi-und-das-runde-leder-der.730.de.html?dram:article_id=102268
Tabellen
Meister und Vizemeister der DDR-Oberliga
Saison | Meister | Vizemeister | Anz. Klubs |
1949/50 | ZSG Horch Zwickau | SG Friedrichstadt | 14 |
1950/51 | BSG Chemie Leipzig | BSG Turbine Erfurt | 18 |
1951/52 | BSG Turbine Halle | SG Volkspolizei Dresden | 19 |
1952/53 | SG Dynamo Dresden | BSG Wismut Aue | 17 |
1953/54 | BSG Turbine Erfurt | BSG Chemie Leipzig | 15 |
1954/55 | BSG Turbine Erfurt | SC Wismut Karl-Marx-Stadt | 14 |
1955 | SC Wismut Karl-Marx-Stadt | SC Empor Rostock | 14 |
1956 | SC Wismut Karl-Marx-Stadt | SC Aktivist Brieske-Senftenberg | 14 |
1957 | SC Wismut Karl-Marx-Stadt | ASK Vorwärts Berlin | 14 |
1958 | ASK Vorwärts Berlin | SC Motor Jena | 14 |
1959 | SC Wismut Karl-Marx-Stadt | ASK Vorwärts Berlin | 14 |
1960 | ASK Vorwärts Berlin | SC Dynamo Berlin | 14 |
1961/62 | ASK Vorwärts Berlin | SC Empor Rostock | 14 |
1962/63 | SC Motor Jena | SC Empor Rostock | 14 |
1963/64 | BSG Chemie Leipzig | SC Empor Rostock | 14 |
1964/65 | ASK Vorwärts Berlin | SC Motor Jena | 14 |
1965/66 | FC Vorwärts Berlin | FC Carl Zeiss Jena | 14 |
1966/67 | FC Karl-Marx-Stadt | 1.FC Lok Leipzig | 14 |
1967/68 | FC Carl Zeiss Jena | FC Hansa Rostock | 14 |
1968/69 | FC Vorwärts Berlin | FC Carl Zeiss Jena | 14 |
1969/70 | FC Carl Zeiss Jena | FC Vorwärts Berlin | 14 |
1970/71 | SG Dynamo Dresden | FC Carl Zeiss Jena | 14 |
1971/72 | 1.FC Magdeburg | BFC Dynamo Berlin | 14 |
1972/73 | SG Dynamo Dresden | FC Carl Zeiss Jena | 14 |
1973/74 | 1.FC Magdeburg | FC Carl Zeiss Jena | 14 |
1974/75 | 1.FC Magdeburg | FC Carl Zeiss Jena | 14 |
1975/76 | SG Dynamo Dresden | Berliner FC Dynamo | 14 |
1976/77 | SG Dynamo Dresden | 1.FC Magdeburg | 14 |
1977/78 | SG Dynamo Dresden | 1.FC Magdeburg | 14 |
1978/79 | Berliner FC Dynamo | SG Dynamo Dresden | 14 |
1979/80 | Berliner FC Dynamo | SG Dynamo Dresden | 14 |
1980/81 | Berliner FC Dynamo | FC Carl Zeiss Jena | 14 |
1981/82 | Berliner FC Dynamo | SG Dynamo Dresden | 14 |
1982/83 | Berliner FC Dynamo | FC Vorwärts Frankfurt/O. | 14 |
1983/84 | Berliner FC Dynamo | SG Dynamo Dresden | 14 |
1984/85 | Berliner FC Dynamo | SG Dynamo Dresden | 14 |
1985/86 | Berliner FC Dynamo | 1. FC Lokomotive Leipzig | 14 |
1986/87 | Berliner FC Dynamo | SG Dynamo Dresden | 14 |
1987/88 | Berliner FC Dynamo | 1. FC Lokomotive Leipzig | 14 |
1988/89 | SG Dynamo Dresden | Berliner FC Dynamo | 14 |
1989/90 | SG Dynamo Dresden | FC Karl-Marx-Stadt | 14 |
1990/91 | FC Hansa Rostock | SG Dynamo Dresden | 14 |
BSG Wismut Gera
Saison | Liga | Spiele | Tore | + / – | Punkte | Ligaplatz |
BSG Gera-Süd | ||||||
1949/50 | DDR Oberliga | 26 | 34:54 | (-20) | 19:33 | 11. (14) |
BSG Motor Gera | ||||||
1950/51 | DDR Oberliga | 34 | 59:63 | (-4) | 30:38 | 13. (18) |
1951/52 | DDR Oberliga | 36 | 56:72 | (-16) | 31:41 | 14. (19) |
1952/53 | DDR Oberliga | 32 | 32:71 | (-39) | 15:49 | 17. (17) |
1953/54 | DDR Liga Staffel 1 | 26 | 58:48 | (+10) | 32:20 | 2. (14) |
BSG Wismut Gera | ||||||
1954/55 | DDR Liga Staffel 3 | 26 | 52:29 | (+23) | 35:17 | 2. (14) |
1955 (ÜR) | 1.DDR Liga | 13 | 23:29 | (-6) | 11:15 | 9. (14) |
1956 | 1.DDR Liga | 26 | 36:36 | 0 | 27:25 | 7. (14) |
1957 | 1.DDR Liga | 26 | 33:41 | (-8) | 20:32 | 11. (14) |
1958 | 1.DDR Liga | 26 | 33:38 | (-5) | 24:28 | 9. (14) |
1959 | 1.DDR Liga | 26 | 36:35 | (+1) | 23:29 | 8. (14) |
1960 | 1.DDR Liga | 26 | 42:36 | (+6) | 30:22 | 4. (14) |
1961/62 | 1.DDR Liga | 39 | 60:59 | (+1) | 38:40 | 7. (14) |
1962/63 | 1.DDR Liga Staffel Süd | 26 | 39:19 | (+20) | 36:16 | 2. (14) |
1963/64 | DDR Liga Staffel Süd | 30 | 43:43 | 0 | 35:25 | 3. (16) |
1964/65 | DDR Liga Staffel Süd | 30 | 45:47 | (-2) | 27:33 | 12. (16) |
1965/66 | DDR Liga Staffel Süd | 30 | 54:24 | (+30) | 41:19 | 1. (16) |
1966/67 | DDR Oberliga | 26 | 27:57 | (-30) | 10:42 | 14. (14) |
1967/68 | DDR Liga Staffel Süd | 30 | 61:27 | (+34) | 42:18 | 2. (16) |
1968/69 | DDR Liga Staffel Süd | 30 | 33:24 | (+9) | 36:24 | 4. (16) |
1969/70 | DDR Liga Staffel Süd | 30 | 47:16 | (+31) | 47:13 | 2. (16) |
1970/71 | DDR Liga Staffel Süd | 30 | 39:29 | (+10) | 35:25 | 5. (16) |
1971/72 | DDR Liga Staffel E | 22 | 44:25 | (+19) | 30:14 | 4. (12) |
1972/73 | DDR Liga Staffel E | 22 | 44:26 | (+18) | 29:15 | 2. (12) |
1973/74 | DDR Liga Staffel E | 22 | 44:12 | (+32) | 37:7 | 1. (12) |
Aufstiegsrunde zur DDR Oberliga | 8 | 3:17 | (-14) | 1:15 | 5. (5) | |
1974/75 | DDR Liga Staffel E | 22 | 57:20 | (+37) | 36:8 | 1. (12) |
Aufstiegsrunde zur DDR Oberliga | 8 | 12:10 | (+2) | 8:8 | 3. (5) | |
1975/76 | DDR Liga Staffel D | 22 | 36:19 | (+17) | 30:14 | 2. (12) |
1976/77 | DDR Liga Staffel E | 22 | 64:19 | (+45) | 35:9 | 1. (12) |
Aufstiegsrunde zur DDR Oberliga | 8 | 14:10 | (+4) | 10:6 | 2. (5) | |
1977/78 | DDR Oberliga | 26 | 17:75 | (-58) | 6:46 | 14. (14) |
1978/79 | DDR Liga Staffel E | 22 | 54:25 | (+29) | 31:13 | 3. (12) |
1979/80 | DDR Liga Staffel E | 22 | 55:25 | (+30) | 32:12 | 1. (12) |
Aufstiegsrunde zur DDR Oberliga | 8 | 7:11 | (-4) | 4:12 | 4. (5) | |
1980/81 | DDR Liga Staffel E | 22 | 42:24 | (+18) | 28:16 | 2. (12) |
1981/82 | DDR Liga Staffel E | 22 | 61:16 | (+45) | 35:9 | 2. (12) |
1982/83 | DDR Liga Staffel E | 22 | 62:17 | (+45) | 33:11 | 1. (12) |
Aufstiegsrunde zur DDR Oberliga | 8 | 14:17 | (-3) | 7:9 | 4. (5) | |
1983/84 | DDR Liga Staffel E | 22 | 31:26 | (+5) | 26:18 | 6. (12) |
1984/85 | DDR Liga Staffel B | 34 | 52:45 | (+7) | 31:37 | 9. (18) |
1985/86 | DDR Liga Staffel B | 34 | 46:51 | (-5) | 32:36 | 12. (18) |
1986/87 | DDR Liga Staffel B | 34 | 51:45 | (+6) | 35:33 | 8. (18) |
1987/88 | DDR Liga Staffel B | 34 | 47:41 | (+6) | 34:34 | 9. (18) |
1988/89 | DDR Liga Staffel B | 34 | 60:58 | (+2) | 38:30 | 5. (18) |
1989/90 | DDR Liga Staffel B | 34 | 46:49 | (-3) | 33:35 | 11. (18) |
FSV Wismut Gera | ||||||
1990/91 | DDR Liga Staffel B | 30 | 54:35 | (+19) | 33:27 | 6. (16) |
1991/92 | Oberliga Süd Nordost | 34 | 44:44 | 0 | 36:32 | 8. (18) |
1992/93 | Oberliga Süd Nordost | 32 | 33:47 | (-14) | 24:40 | 13. (17) |
1.SV Gera | ||||||
1993/94 | Oberliga Süd Nordost | 30 | 39:51 | (-12) | 24:36 | 10. (16) |
1994/95 | Oberliga Süd Nordost | 30 | 47:42 | (+5) | 30:30 | 7. (16) |
1995/96 | Oberliga Süd Nordost | 30 | 17:70 | (-53) | 5 | 16. (16) |
1996/97 | Thüringenliga | 35:40 | 35 | 11 | ||
1997/98 | Thüringenliga | 52:44 | 50 | 3 | ||
1998/99 | Thüringenliga | 54:20 | 67 | 1 | ||
1999/00 | Oberliga Süd Nordost | 30 | 25:48 | (-23) | 29 | 14. (16) |
2000/01 | Thüringenliga | 42:40 | 39 | 11 | ||
2001/02 | Thüringenliga | 44:33 | 48 | 5 | ||
2002/03 | Thüringenliga | 38:42 | 30 | 12 | ||
2003/04 | Bezirksliga Ost Thüringen Staffel 2 | 32 | 52:38 | (+14) | 52 | 5. (17) |
2004/05 | Bezirksliga | 66:32 | 54 | 4 | ||
2005/06 | Bezirksliga | 54:39 | 48 | 5 | ||
2006/07 | Bezirksliga | 54:26 | 60 | 2 | ||
FV Gera-Süd | ||||||
2007/08 | Landesklasse Ost | 61:37 | 61 | 1 | ||
2008/09 | Thüringenliga | 41:46 | 31 | 10 | ||
BSG Wismut Gera | ||||||
2009/10 | Thüringenliga | 45:44 | 36 | 11 | ||
2010/11 | Thüringenliga | 46:39 | 51 | 6 | ||
2011/12 | Verbandsliga Thüringen | 42:34 | 45 | 6 | ||
2012/13 | Verbandsliga Thüringen | 57:35 | 53 | 3 | ||
2013/14 | Verbandsliga Thüringen | 82:35 | 60 | 2 | ||
2014/15 | Verbandsliga Thüringen | 60:23 | 59 | 2 | ||
2015/16 | NOFV-Oberliga Süd | 30 | 30:66 | (-36) | 21 | 15. (16) |
2016/17 | NOFV-Oberliga Süd | 4. | ||||
2017/18 | NOFV-Oberliga Süd | 11. | ||||
2018/19 | NOFV-Oberliga Süd | 10. | ||||
2019/20 | Thüringenliga |
DDR und Frauenfußball
Da Frauenfußball keine olympische Sportart war und damit auch kein staatliches Renommee in Aussicht stand, wurde er auch nicht als Leistungssport gefördert. Die verantwortlichen Funktionäre schoben den Frauenfußball in den Freizeit- und Erholungssport ab. An einem organisierten Spielbetrieb etwa auf Bezirksebene oder sogar landesweit bestand lange Zeit kein Interesse. Ab 1979 wurde erstmals eine „Meisterschaft“ in Form einer Bestenermittlung ausgespielt. 1979 beschloss der VI. Verbandstag des DDR-Fußballverbandes DFV einen überregionalen Spielbetrieb. Die Funktionäre beschlossen: „Zur weiteren Belebung und Förderung des Frauenfußballs sind Bezirksbestenermittlungen durchzuführen und beginnend 1979 erstmals Turniere dieser Bezirksbesten bis zur Ermittlung der DDR-Besten-Frauenfußballmannschaft zu organisieren.“ Hierfür qualifizierten sich im ersten Jahr vier, später fünf Mannschaften. Die besten Teams wurden durch Ausscheidungsturniere in den jeweiligen DDR-Bezirken ermittelt.
Bestenermittlung
Jahr | Meister | Zweiter | Dritter | Austragungsort |
1979 | BSG Motor Mitte Karl-Marx-Stadt | BSG Aufbau Dresden-Ost | BSG Post Rostock | Templin |
1980 | BSG Wismut Karl-Marx-Stadt | Aufbau Dresden-Ost | BSG Chemie Wolfen | Blankenburg (Harz) |
1981 | BSG Turbine Potsdam | BSG Chemie Wolfen | BSG Chemie Leipzig | Babelsberg |
1982 | BSG Turbine Potsdam | BSG Chemie PCK Schwedt | BSG Chemie Leipzig | Lauchhammer |
1983 | BSG Turbine Potsdam | BSG Wismut Karl-Marx-Stadt | Chemie PCK Schwedt | Schwedt |
1984 | BSG Motor Halle | BSG Turbine Potsdam | Rotation Schlema | Colditz und Grimma |
Ab 1985 qualifizierten sich die Meister der 15 DDR-Bezirke. Zu einer Leistungskonzentration kam es 1987, als eine zweigleisige Liga (Nord und Süd) eingeführt wurde. Die Staffelsieger ermittelten im Finale den DDR-Meister.
Endspiele
Saison | Sieger | Finalist | Ergebnis | Spielorte |
1985 | BSG Turbine Potsdam | BSG Wismut Karl-Marx-Stadt | 2:0 | Markkleeberg |
1986 | BSG Turbine Potsdam | BSG Motor Halle | 4:1 | Dresden |
1987 | BSG Rotation Schlema | BSG Wismut Karl-Marx-Stadt | 4:1 | Kamenz |
1988 | BSG Rotation Schlema | BSG Turbine Potsdam | 3:0 1:3 | Aue Babelsberg |
1989 | BSG Turbine Potsdam | BSG Rotation Schlema | 3:1 2:3 | Babelsberg Aue |
1990 | BSG Post Rostock | BSG Wismut Chemnitz | 6:1 4:2 | Chemnitz Rostock |
1987 kam mit dem „Pokal des Demokratischen Frauenbundes“ ein Pokalwettbewerb hinzu.
Endspiele
Saison | Sieger | Finalist | Ergebnis | Spielort |
1987 | Rotation Schlema | Wismut Karl-Marx-Stadt | 4:1 | Kamenz |
1988 | Wismut Karl-Marx-Stadt | unbekannt | unbekannt | SG Handwerk Magdeburg |
1989 | Rotation Schlema | HSG Uni Jena | 1:0 | Berlin |
1990 | BSG Post Rostock | Wismut Chemnitz | 0:0 n. V. 5:3 i. E. | Senftenberg |
1991 | Wismut Aue | SSV Turbine Potsdam | 2:0 | Hettstedt |