Im 4. Pflichtspiel gab es für die BSG Wismut Gera erstmals in der Saison 2018/19 eine sportliche Niederlage. Doch für Calli, Remmidemmi und Klantus ist dies kein Grund zum Verzweifeln. Anders ist es allerdings mit den Platzverhältnissen in Ehrenhain sowie der Verletzung von Florian Schubert. Beides sorgt auch eine Woche nach dem erfolgreichen Pokalspiel für Aufregung bei den Wismut-Anhängern. Weitere Themen in der 11. Ausgabe des PODCAST ORANGE sind die Leistungen der BFE Thüringen, das Demokratieverständnis von Uli Hoeneß und die aktuelle Situation in der BSG-Fanszene.
Shownotes
Rückblick
SV 1879 Ehrenhain vs. BSG Wismut Gera 2:3 n.V.
OTZ: Puhan erlöst die BSG Wismut Gera in der Verlängerung (Jens Lohse)
„Noch einmal mit einem blaue Auge davon kamen die Oberliga-Kicker der BSG Wismut Gera im Landespokal beim Verbandsligisten SV 1879 Ehrenhain … vor 300 Zuschauern mit einem 3:2-Erfolg nach Verlängerung auszuschalten.“
„An Fußball war auf diesem Platz nicht zu denken. Deshalb ein großes Kompliment an meine Mannschaft. Heute zählt nur das Weiterkommen. Gegner Ehrenhain ist oft überhart eingestiegen, was vom Schiedsrichter kaum bestraft wurde“, äußerte sich Wismut-Trainer Frank Müller nach dem Abpfiff von Referee Dirk Läsker (Wünschendorf) und legte noch einen Spruch zum total verbrannten, holprigen Platz nach: „Das bekommt jede Agrargenossenschaft besser hin. Da kannst du auch auf einem Feld spielen.“
„Die schlechte Laune war nachvollziehbar. Mit Florian Schubert (Knieprellung) und Phillip Roy (Sprunggelenksverletzung) hatte er zwei verletzte Spieler zu beklagen.“
„Wie im Vorfeld angekündigt, rotierte der Pokalfinalist der Vorsaison. Torwart Nicolas Kriebel, Stephan Raßmann, Phillip Roy, Philipp Katzenberger und Raphael Börner standen erstmals in diesem Spieljahr in der Startformation.“
„Der Einzug in die zweite Runde ist wichtig. Wir haben als Team Charakter gezeigt. Das ist für mich entscheidend“, so Frank Müller, der in der Defensive Bestnoten an Marcel Nolde und Dmitrij Puhan verteilte.
http://www.wismutgera.de/eznews.php?news=1246962416&nummer=1534791632
Gästebericht: SVE scheidet unglücklich aus (Sebastian Riedl/Lena Rath)
„Beim Duell Landesliga (SVE) gegen Oberliga (Wismut) sah man über 120 Spielminuten hinweg meist kaum einen Klassenunterschied. Im Gegenteil, Ehrenhain zeigte sich im ersten Durchgang meist sogar als bessere Mannschaft, sodass es bereits in der 5. Spielminute durch Kapitän Robert Döring und einen 20-Meter-Distanzschuss zum 1:0 kam.“
„Denn Schiedsrichter Dirk Läsker entschied nach einem unglücklichen Foulspiel durch Eric Fleißner auf Strafstoß für die Geraer. Kurzerhand schnappte sich Ex-Ehrenhainer Christopher Lehmann die Kugel und verwandelte auf der linken Seite halbhoch zum Ausgleich (‘7).“
„In der 36. Spielminute wurden die Nerven der Ehrenhainer Mannschaft und Fans noch einmal auf die Probe gestellt. Andy Knutas schickte den Ball per Hacke in Richtung Tor. Dort kann Gera nur in letzter Sekunde auf der Linie klären.“
„Ein paar Minuten später machte es Gera besser und konterte einen Ballverlust zum 1:2 durch Chris Söllner nach einer mustergültigen Flanke von Jegor Jagupov aus.“
„Das ließen die Hausherren nicht auf sich sitzen. Kurz vor dem Pausenpfiff landete auch eine Kombination von Rentzsch und Syhre bei Döring, dessen Flanke Knutas zum 2:2 verwandelte. Ein Pausenergebnis mit dem beide Mannschaften zufrieden sein können.“
„In der zweiten Halbzeit verfolgten beide Teams weiterhin ihre offensive Spielweise. Gera war nun etwas besser im Spiel und lieferte mit Jegor Jagupov und zweimal Christopher Lehmann gleich drei Großchancen ab. Doch beide Male konnte Eric Fleißner lupenrein gegen Lehmann parieren und hielt das Remis vorerst fest.“
„Die Schlüsselszene des Spiels ereignete sich in der 80. Spielminute. Robert Döring wird in einer aussichtsreichen Situation im Strafraum gehalten und zu Boden gerissen, der Pfiff zum hier berechtigten Strafstoß bleibt leider aus, was das Spiel in den letzten Minuten der regulären Spielzeit noch einmal ordentlich anheizt.
„in der 103. Minute lief Gera aus heiterem Himmel vor dem Ehrenhainer Tor auf und Dimitri Puhan kam freistehend zum Abschluss zum 2:3 für Gera.“
https://svehrenhain.de/mannschaften/1-mannschaft/spielberichte/241-sve-scheidet-ungluecklich-aus
Vorschau
Oberliga
So, 1.9. | 14:00 | FSV 63 Luckenwalde vs. BSG Wismut Gera
- 5:0 Sieg bei Aufsteiger Ludwigsfelder FC
- 1:1 Remis gegen FC International Leipzig
- Knapper 1:0 Sieg im Landespokal gegen Landesliga-Südvertreter Blau-Weiß Briesen/Mark
Thüringenpokal
So, 9.9. | 14:00 | BSG Wismut Gera vs. FSV Wacker 90 Nordhausen
Oberbürgermeister Julian Vonarb hat am Montag (20. August 2018) im Rathaussaal die 2. Hauptrunde im Köstritzer Pokal Thüringen des Thüringer Fußball-Verbandes (TFV) unter Leitung von Sven Wenzel, Vorsitzender des TFV-Spielausschusses, ausgelost. Nur einen Tag zuvor endete die erste Hauptrunde im Köstritzer Pokal Thüringen. Unter den 60 teilnehmenden Mannschaften waren auch drei aus Gera vertreten. 32 der Mannschaften haben sich für die zweite Hauptrunde qualifiziert. Aus Gera ist leider nur noch die BSG Wismut vertreten. Den anwesenden Mannschaftsmitgliedern wünschte Vonarb schon mal viel Glück, dass es dieses Jahr mit dem Pokal klappt. Bereits vom 7. bis 9. September wird laut Rahmenterminplan die 2. Hauptrunde im Köstritzer Pokal Thüringen ausgetragen.
- FSV Waltershausen – FSV Preußen Bad Langensalza
- VfR Bad Lobenstein – FSV Martinroda
- SG 1951 Sonneberg – SV Blau-Weiß 90 Neustadt/Orla
- Hainaer SV – SG SV Borsch 1925
- SG Herpfer SV – FC Einheit Rudolstadt
- BSG Chemie Kahla – SG SC Leinefelde
- FC Eisenach – 1. SC 1911 Heiligenstadt
- SV Blau-Weiß Büßleben 04 – VfL Meiningen
- SV Wacker Bad Salzungen – BSV Eintracht Sondershausen
- FC Sonneberg – SV 09 Arnstadt
- FSV Wacker 03 Gotha – ZFC Meuselwitz
- FSV Eintracht Hildburghausen – SV Blau-Weiß 91 Bad Frankenhausen
- BSG Wismut Gera – FSV Wacker Nordhausen
- FSV 06 Kölleda – SV SCHOTT Jena
- SG SC Großengottern – FC Rot Weiß Erfurt
- FC Union Mühlhausen – FC Carl Zeiss Jena
DFB-Pokal
Polizeieinsatz beim DFB-Pokalspiel 1.FC Magdeburg – SV Darmstadt 1898
Ausführliche Stellungnahme der LILIEN FANHILFE
„Beim ersten Spiel der Darmstädter Vereinsgeschichte in Magdeburg mussten die mitgereisten Lilienfans leider direkt schlechte Erfahrungen machen. Dies lag allerdings nicht am gastgebenden Verein oder am sportlichen Abschneiden der Lilien, sondern vielmehr an der für den Gästebereich eingesetzten Polizeieinheit, der BFE Thüringen.“
„Ohne erkennbaren Grund wurden die Fans, die sich sammelten, um gemeinsam zum Stadion zu laufen, körperlich bedrängt, geschubst und beleidigt. Die Aufforderung „Verpiss Dich!“ gehörte dabei noch zum freundlicheren Umgangston der eingesetzten Beamten, die eine Erklärung schuldig blieben wohin man sich begeben solle, ohne vom nächsten Kollegen wieder in die andere Richtung beordert zu werden.“
„Bereits in dieser Situation haben Beamte der Thüringer BFE Leute aktiv daran gehindert die Situation ihrerseits zu filmen oder Fotos vom Geschehen zu machen. Die Beamten drohten den Betreffenden Personen mit körperlicher Gewalt, Anzeigen sowie Beschlagnahmung der Kameras/Handys und belogen die Fans über ihre Grundrechte.“
„Gerade als der Marsch von ca. 200 Personen … geleitet und flankiert von der Polizei von der Straße auf einen zum Gästeblock führenden Schotterweg abbog, stürmten zirka 20 Beamte der Beweis- und Festnahmeeinheit wahllos um sich schlagend in die Fangruppe. Sie nahmen dabei keinerlei Rücksicht auf anwesende Kinder, ältere Personen oder einen Rollstuhlfahrer und griffen wahllos mit Faustschlägen, Tritten und dem Schlagstock völlig überraschte Lilienfans an. Dabei wurde auch ein etwa zehnjähriges Mädchen von Polizisten umgerannt. Auch Personen, die durch ihr Verhalten eindeutig ihre Passivität gegenüber den Beamten signalisierten, erhielten gezielte Schläge ins Gesicht und Tritte gegen Beine und Oberkörper.“
„Auch nach dem Spiel legten die Beamten der BFE Thüringen ein für alle Anwesenden auffällig provokantes Auftreten an den Tag. Während alle Reisebusse noch auf einen verletzten Rückkehrer aus dem Krankenhaus warteten, liefen mehrere Beamte ohne erkennbaren Grund immer wieder durch wartende Fans und suchten die körperliche Nähe, offenbar in der Hoffnung, dass ein Lilienfan unbesonnen auf Rempler reagieren würde, um so einen Vorwand zur erneuten Eskalation zu haben. Andere Beamte stellten sich breit grinsend direkt an die Eingangstür eines Reisebusses, so dass zusteigende Fans den weiterhin provozierenden Sprüchen der Beamten und „zufälligen Berührungen“ nicht aus dem Weg gehen konnten. Dieses Verhalten war derart offensichtlich, dass es ausschließlich als bewusste Provokation von Fans gewertet werden kann. Wir danken daher allen Betroffenen für ihr enorm besonnenes Verhalten an diesem Tag.“
https://www.facebook.com/lilienfanhilfe/posts/2190585061170071 (20.08.2017)
Stellungnahme des SV Darmstadt zum Polizeieinsatz in Magdeburg
Präsident Rüdiger Fritsch: „Genauso, wie der SV 98 keinerlei Gewalttäter in den Reihen seiner Fans akzeptiert, kann er auch keine gewalttätigen Übergriffe auf seine Fans oder Mitarbeiter dulden. Wir erhoffen uns daher von der Polizei in Magdeburg, diese Vorfälle aufzuklären und auch im Sinne anderer Gastvereine zu einer deeskalierenden Einsatzstrategie zu finden.“
Bodo Ramelow auf seinem Twitter-Account
„Nochmal der Hinweis, dass es in Thüringen seit 1. Dezember 2017 die Polizeivertrauensstelle beim @TMIKThueringen gibt, an die sich alle wenden können, die von polizeilichen Maßnahmen betroffen waren oder sind und Erörterungsbedarf haben. https://www.thueringen.de/mam/th3/tim/2017/pvst.pdf … @Polizei_Thuer“
https://twitter.com/bodoramelow/status/1031495854044192768 (20.08.2018)
Sonstiges
Fanszenen Deutschlands kündigen den Dialog mit dem DFB auf
„Jetzt erst recht! Vor rund zwölf Monaten schlossen sich bundesweit die Fankurven zusammen, um sich der voranschreitenden Zerstörung des Fußballs wie wir ihn kennen entgegen zu stellen. Nachdem medial zahlreiche Versuche all jener, die sich von dieser Kampagne in die Enge getrieben fühlten, misslangen, mussten sich diese Verantwortlichen bei DFB und DFL in den kommenden Monaten an ihren öffentlichen Aussagen messen lassen.
Die anfängliche Euphorie wich in den zwei erfolgten Standpunktgesprächen zwischen Vertretern der Fanszenen Deutschlands mit den Verantwortlichen aus DFB und DFL schnell. Viel mehr verfestigte sich abermals der Eindruck, man wolle diesen Dialog wie in den vergangenen Jahrzehnten nutzen, um mit einem medienwirksamen Gesprächsangebot und netten Worten die Taten um jeden Preis zu vermeiden.
Eine Mitschuld an den Entwicklungen tragen in zahlreichen Fällen auch die Vereinsvertreter. Oftmals offenbarte ein Blick hinter die Kulissen, dass Vertreter der Vereine im Innenverhältnis gegenüber den eigenen Fanvertretern Verständnis und Zusagen geben, um innerhalb der Liga-/Verbandsversammlungen dann genau gegenteilig zu agieren. Auch fehlt es hier ganz klar an einer lösungsorientierten Vernetzung und Eigeninitiative. Insbesondere in der Causa um die 50+1-Regel zeigte der Vorstoß des Vertreters vom FC St. Pauli eindrucksvoll, dass es unter den Vereinsvertretern deutlich Spielraum für mehr Eigeninitiative gibt, der noch ungenutzt ist. Die Vereinsvertreter sind mit Nichten die Abnicker von kommerziellen Plänen der Deutschen Fussball Liga, die allein aus Selbsterhaltungszwecken die Vermarktung der Ware Fussball vorantreiben muss. Die Vereinsvertreter sind die, die Werte und Wünsche der Basis aus Mitgliedern und Fans ihrer Vereine vertreten sollen.
… Von Transparenz fehlt weiterhin jede Spur, was auch die bis heute mangelnde Aufklärung der Causa Beckenbauer in Zusammenhang mit den Sommermärchen-Millionen oder im Falle des Funktionärs Curtius sehr eindrucksvoll widerspiegelt. Die vermeintliche Neurregelung der Regionalligen wurde in einem Hauruckmanöver zu einem Glücksspiel umfunktioniert, anstatt eine klare Regelung zu finden. Wir können diese Liste Punkt für Punkt abarbeiten um letztendlich unter dem Strich festzuhalten: Dem DFB und der DFL sind sich weder dem Gegenwert dieser ausgestreckten Hand der Fanszenen Deutschlands, noch den Konsequenzen dieser mangelnden Wertschätzung der Basis in den Stadien bewusst. Stattdessen manifestierte sich viel mehr der Eindruck, dass der Fussballsport noch weiter seiner sozialen und kulturellen Wurzeln beraubt werden soll, um ihn auf dem Altar der Profitgier von den Verbänden auszunehmen.
Aus diesem Grund sehen wir keine andere Möglichkeit, als die Gespräche mit sofortiger Wirkung zu beenden und den Protest noch engagierter als zuvor in die Stadien zu tragen … Ihr werdet auch in dieser Saison von uns hören! Die Fanszenen Deutschlands im August 2018“
Respektding der Woche
SpOn: Uli Hoeneß im Faktencheck
Text von Marcus Krämer bei SpiegelOnline: In Zwei Stunden hat Bayern-Präsident Uli Hoeneß bei Sky gesprochen. Über Mesut Özil, Investoren, den Transfermarkt und Gewinne im Fußball. Fünf Aussagen im Faktencheck.
„Hoeneß über Mesut Özil: … gut vermarktetes Produkt von seiner Agentur, die ihn viel besser darstellt, als er eigentlich ist … Seit der EM sitzt Özil ständig auf der Ersatzbank oder wurde wegen mangelnder Leistung ausgetauscht.
… machte Özil in der Saison 2016/2017 von 38 Spielen in der Premier League 25 über die volle Distanz, siebenmal wurde er nach der 70. Minute aus- sowie einmal eingewechselt und fünfmal stand Özil nicht im Kader. In der vergangenen Saison verpasste Özil verletzungsbedingt zwölf Spiele, ansonsten wurde er zweimal eingewechselt und spielte in 22 Partien je 90 Minuten. In den zwei Jahren bereitete Özil insgesamt 17 Tore vor und legte im Durchschnitt 3,1 Torschüsse pro Spiel auf. In dieser Kategorie war kein Spieler der Premier League besser.“
„… über Gewinne im Fußball: Wir werden … mit einem ordentlichen Gewinn abschließen. Wie viele Vereine gibt es denn noch, die Gewinne machen? Das halte ich für das Wichtigste, dass man nicht auf Kosten anderer Steuerzahler oder auf Kosten von Besitzern dieses Fußballgeschäft betreibt.
… Laut DFL-Finanzbericht haben in der Saison 2016/2017 16 von 18 Bundesliga-Klubs einen Gewinn erwirtschaftet, in der Premier League waren es im gleichen Geschäftszeitraum sogar alle 20 Vereine. Auf Kosten der Steuerzahler hat Hoeneß selbst agiert, er wurde 2014 wegen Steuerhinterziehung … in Höhe von 28,5 Millionen Euro … verurteilt.“
texterstexte.de: Uli Hoeneß ist gegen die 50+1 Regel. Aber im Grunde seines Herzens dafür.
Text von Christian Nandelstädt
„nutzte er jetzt die Gelegenheit, sich in der Klatschpappenatmosphäre von SkyOneT in 111 Minuten Netto-Sendezeit den unkritischen Fragen zu stellen.“
Uli Hoeneß: „Ich schätze St. Pauli als Verein sehr, aber die dürfen nie das Maß aller Dinge in der Bundesliga sein. Und die Meinung, die dort gilt, darf nie für die Bundesliga gelten.“
„Dort brachte Andreas Rettig vom FC St. Pauli einen Antrag ein. Der Antrag beinhaltet einen „Prozess zur Verbesserung der Rechtssicherheit sowie weitere Überlegungen hinsichtlich geänderter Rahmenbedingungen unter Beibehaltung der 50+1-Regel“. Diesem Antrag, in dem es also nicht einfach um ein Ja oder Nein zu 50+1 ging, sondern um ein „Ja, unter möglicherweise veränderten Bedingungen“ stimmten 18 der 34 anwesenden Proficlubs zu. Rettig erfragte übrigens später bei den abwesenden Vereinen Regensburg und Kaiserslautern deren Votum. Sie hätten ebenfalls dem Antrag zugestimmt. Hoeneß, der bei Wontorra noch einmal betonte „Ich bin ein Demokrat“, muss akzeptieren, dass hier in einer demokratischen Abstimmung lediglich 4 Vereine gegen den Rettig-Antrag gestimmt haben. Darunter die SpVgg Greuther Fürth, die danach betonte, ebenfalls pro 50+1 zu sein, aber den Antrag aufgrund seiner Formulierung abgelehnt habe. Somit teilt die große Mehrheit der Proficlubs die Meinung des FC St. Pauli. Ob es Uli Hoeneß passt oder nicht.
https://texterstexte.com/2018/08/22/uli-hoeness-ist-gegen-die-501-rebgel-aber-im-grunde-seines-herzens-dafuer/ (22.08.2018)
Schwachsinn der Woche
Neuer FIFA-Ethikkodex: Korruption kein Strafbestand mehr
Seit Mitte August gelten bei der FIFA neue Ethik-Richtlinien – veröffentlicht auf der Webseite des Verbandes. „Das Wort Korruption findet sich in dem Text nicht mehr. Die Nachrichtenagentur AP kommentierte diesen Fakt sarkastisch mit den Worten: >>Die FIFA hat die Korruption offiziell ausgerottet. Alles, was es dazu brauchte, war ein Druck auf die Löschtaste.<< Und weiter schreibt die Agentur: Die Entscheidungen den Begriff in dem Text zu streichen, seien in geheimen Treffen gefällt worden. Die neue Fassung der Ethik-Richtlinien – die dazu dienen sollen, Korruption und Bestechung zu bekämpfen – würden noch mehr Fragen aufwerfen.“
Fälle von Bestechung, Veruntreuung und Manipulation von Fußballspielen oder Wettbewerben sollen nach Ablauf von zehn Jahren nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden. „Bislang wurde in jedem Bestechungsfall – ohne zeitliche Beschränkung – ermittelt.“ Und noch eine Änderung im überarbeiteten Ethikkodex sorgt für Diskussionen. So verbieten die Richtlinien auch verbandsinterne Kritik. Wer als Person an den Kodex gebunden ist und – Zitat – „diffamierende öffentliche Erklärungen“ abgibt, kann für bis zu fünf Jahre von jeglichen Fußball-bezogenen Aktivitäten ausgeschlossen werden.
https://www.deutschlandfunk.de/neuer-fifa-ethikkodex-korruption-kein-strafbestand-mehr.890.de.html?dram:article_id=425481 (Von Dietrich Karl Mäurer | 14.08.2018)
Empfehlung der Woche
Rasenfunk: Der FIFA-Prozess
Bis in die höchsten Ämter der FIFA hinein reicht die Liste der Angeklagten im FIFA-Prozess. Nur Sepp Blatter höchstselbst scheint davon bislang unberührt. Was nicht heißt, dass er unbefleckt aus dem Justizspektakel hervorgehen muss. Zusammen mit Jürgen Kalwa (freier Journalist, unter anderem für den Deutschlandfunk, die FAZ und die Neue Zürcher Zeitung) erklären die Macher vom Podcast Rasenfunk die Hintergründe des Prozesses.
https://rasenfunk.de/tribuenengespraech/22